Neuer Kunstverein: Die Kunst-Box ist wieder zu Hause
In der aktuellen Schau ist Mitmachen erwünscht.
Elberfeld. Es brennt im Kolkmannhaus — so scheint es zumindest für einen Moment. Doch der Schrecken löst sich schnell in Rauch auf. Es handelt sich um Kunstnebel, der zur Installation „On the Paradigm of Contemporary Art“ gehört, die schon an sich ein Hingucker ist: Zahlreiche Kunststoff-Flaschen, beleuchtet und beschriftet mit Begriffen wie „postmodernism“, „pop art“, „digital art“, schweben unter transparenten Regenschirmen. Sie schützen, denn „Kunst braucht eine geschützte Umgebung“, sagt Mark Swysen. Er ist mit 23 weiteren beteiligten Künstlern angereist, um bei der Eröffnung der „Moving Art Box“ im Neuen Kunstverein dabei zu sein, wenn die gleichnamige Kiste, die zehn Orte bereist hat, in Wuppertal ausgepackt wird. Hier hat die Gruppe 6 Pack sie im März vergangenen Jahres unter anderem mit Kaugummis und Kunstwerken gefüllt und sie zunächst nach Sunderland in England verschickt. Die Reise wurde mit Fotos und Filmen dokumentiert.
Swysen brachte neben der Installation auch eine Performance mit, die bei der Vernissage die Verkehrsteilnehmer in der Hofaue ins Staunen versetzte: Zwei gegenläufig montierte Fahrräder fahren in eine Richtung. Das außergewöhnliche Fahrzeug schützt die beiden Fahrer dank einer großen transparenten Kuppel sogar vor dem Wuppertaler Regen. Mit bunten Bildern, Musik und Bewegung verzauberten Malerin Josefina Pino und Tänzerin Susanne Helmes die Gäste. Mitmachen ist erwünscht und so mancher der 300 Besucher ließ sich im Kostüm, etwa im Leopardenstrampler, fotografieren, nahm die Polaroids mit oder machte sie zum Teil der Ausstellung.
Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen: Bis zum 12. Mai sind die Inhalte der Box mittwochs bis freitags, 17 bis 20 Uhr, sowie samstags, sonntags und an Feiertagen von 15 bis 18 Uhr zu sehen.