Nordstadt: Zwei Künstler auf einer Wellenlänge
Backstubengalerie lädt ein.
Wuppertal. Unter dem Titel „Be Yourself“ stellen diesmal gleich zwei Künstler ihre Werke in der Backstubengalerie aus.
Anja Kreitz mischt gerne abstrakte und gegenständliche Formen in Pastelltönen miteinander. Ihre Bilder erzählen persönliche Geschichten, die dem Betrachter viel Raum für eigene Interpretationen lassen. „Pink soll ja die Farbe des Lebens sein, doch ich setze sie nicht bewusst ein, sondern einfach, wenn es die passende Farbe ist“, sagt die Künstlerin. In dem Schwein, das in vielen Bildern auftaucht, sieht sie das Glück.
Kern hingegen kombiniert in seiner neuen Serie Motive aus der Kunstgeschichte mit gegenwärtigen Eindrücken. Auch diesmal ist das Lebewesen, das zum Fleischgenuss wird, Bildthema — da ist zum Beispiel die gesunde, glückliche Sau, die in idyllischer grüner Natur ihre Ferkel säugt.
Das Motiv und die positive Haltung des Allesfressers verbindet die beiden Künstler. Kennengelernt haben sie sich, als Kreitz auf der Suche nach einem Atelier auf dem Ölberg war und jenes von André Kern betreten hat.
Letztendlich malt Kreitz, stets mit Mütze auf dem Kopf, in Solingen. Doch in Wuppertal fand sie damals Gemeinsamkeiten in Lebenseinstellung und Ansprüchen, die der Ausgangspunkt für die aktuelle Ausstellung sind. „Ist man als Mensch auf einer Wellenlänge, dann passt auch die Kunst zusammen“, sagt sie.
Ihre Arbeitsweisen unterscheiden sich. Während sie nur an einem Bild malt, arbeitet er an ganzen Serien. Doch die Werke der beiden Maler scheinen sich gut zu ergänzen. Inspiriert von einem Vortrag über die Geschichte Jerusalems, malte Kreitz das Bild „Kampf“ mit zwei symbolträchtigen weißen Tauben und dem Gottesauge.
Kern wiederum befasste sich mit der Kunstgeschichte, griff den „Sämann“ van Goghs auf und kreierte eine Collage mit rohen Steaks, die auf einem weißen Tablett bereitliegen. Er nahm Couberts berühmtes skandalträchtiges Gemälde „Der Ursprung der Welt“ von 1866 als Anlass, um Kirchenkritik zu üben, indem er es mit einer Konfirmationsszene verband.
“ Bis zum 13. November sind die Arbeiten mittwochs, 16 bis 19 Uhr, und sonntags, 11 bis 14 Uhr, an der Schreinerstraße 7 zu sehen.