Patrick Stanke tanzt auf vielen Bühnen
Der Wuppertaler hat klangvolle Pläne. In Tecklenburg spielt er Mozart, in Bremen entpuppt er sich als König Ludwig.
Wuppertal. Zuletzt war er Jesus, bald ist er Mozart. Doch Patrick Stanke denkt schon weiter - an die Zeit, in der er als König Ludwig den Ton angibt. Die ohnehin majestätische Aufgabe wird zusätzlich versüßt: Wenn "Marie Antoinette" im Januar 2009 als Europäische Erstaufführung in Bremen Premiere feiert, steht ihm Sabrina Weckerlin zur Seite - beruflich wie privat. Stankes Freundin übernimmt die Titelrolle - womit das Traumpaar der deutschen Musicalszene ein bühnenreifes Comeback feiert. "Die 3 Musketiere" haben den Langerfelder und die Schwarzwälderin einst in Berlin zusammengebracht, nun geht’s gemeinsam nach Bremen.
"Zweieinhalb Jahre mussten wir ausharren, bis wir wieder zusammen spielen dürfen", erklärt der Wuppertaler Musicalsänger in heller Vorfreude. Im Dezember beginnen die Proben. Bis dahin liebt, singt und tanzt sich der 28-Jährige durch einen vollen Terminplan. Der führt ihn erst einmal "ins Land der Puderlocken", wie der moderne Mozart selbst sagt. Das dürfte Stanke übrigens bekannt vorkommen - auch wenn das Locken-Land diesmal nicht in Süddeutschland (wo er bereits Mozart war), sondern in Tecklenburg liegt. In einer Burgruine, um genau zu sein. Am 21. Juni meldet sich Stanke bei den Freilichtspielen zurück - als Hauptdarsteller, versteht sich.
Nach seinem bundesweiten Einsatz als Jesus wird er Komponist. Zumindest auf der Bühne. Dort wurde der gebürtige Wuppertaler zuletzt als "Jesus Christ Superstar" in Kassel und Magdeburg bejubelt, nun will er als schillernder Musiker Erfolge feiern. Die Zeichen dafür stehen bestens, denn Puderlocken sind ihm alles andere als fremd - im vergangenen Dezember hat er die Rolle "sehr erfolgreich im Deutschen Theater in München gespielt".
Für den Wuppertaler ist der sommerliche Einsatz fast schon ein Heimspiel: In den Vorjahren zeigte er als Zahnarzt ("Der kleine Horrorladen"), wo der Bohrer hängt. Dass er eine Affinität zu skurrilen Medizinmännern hat, bewies er auch als "Jekyll & Hyde" - da konnte er gleich zwei Seiten auf einmal ausleben.
PatrickStanke über seinen Hund Rusty, der keine Probe verpasst.
Weil das auch in diesem Jahr so sein soll, geht das Theater unter freiem Himmel munter weiter. Kurz nach der "Mozart"-Premiere ruft die nächste Herausforderung: Die Proben für "Footloose" starten. Das Tanzmusical macht aus Patrick Stanke Chuck Cranston. Premiere ist am 1. August. Mindestens genauso gespannt ist der Musicalstar auf den 7. September. "Dann gibt es wieder eine große Stanke-and-friends-Gala in Tecklenburg - mit meiner Swing Band unter der Leitung von Stefan Hüfner."
Und dann zieht es ihn auch schon wieder nach München: Im Deutschen Theater heuert er als Wissenschaftler an. "In Nomine Patris - Die Beichte der Päpste" heißt das neue Musical von Bernd Stromberger, bei dem er ab September mitmischt. "In einer Welturaufführung", wie sich Stanke freut. Während die Päpste beichten, wird er Wissenschaftler und nennt sich "Dr.Sand".
Weil seine eigenen Träume nicht auf Sand gebaut sind, tanzt Stanke übrigens nicht nur auf vielen Bühnen, sondern singt auch im Tonstudio. "Im Herbst erscheint dann auch endlich meine CD." Und zwar mit einem treffenden Titel: "Ich bin Musik". Das ist wohl auch das Motto seines treuen Begleiters: Stankes Hund Rusty weicht seinem Herrchen nicht von der Seite. "Er ist in Tecklenburg bei allen Proben dabei. Manchmal, in ganz leisen Momenten, entdeckt er seine Möglichkeiten und singt mit."
Es kann also gut sein, dass es Rusty am 21. Juni ebenfalls auf die Bühne drängt. Dann dürften Michael Kunze (Texte) und Sylvester Levay (Musik) tierisch staunen. Die beiden Musical-Könige haben sich nämlich zur Premiere angesagt.