Premiere: Mogli tanzt durch den Urwald
Das Kinder- und Jugendtheater öffnet „Das Dschungelbuch“.
Wuppertal. Auf der Basis der Erzählungen des britischen Autors Rudyard Kipling kreierten die Disney-Studios 1966 den Zeichentrickfilm "Das Dschungelbuch", der ein Jahr später in die Kinos kam und vor allem in Europa ein Kassenschlager wurde. Seit 40 Jahren begeistert die Geschichte um das Findelkind Mogli und seine tierischen Freunde Jung und Alt.
Kein Wunder also, dass das Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater eine "Dschungelbuch"-Premiere vor vollem Haus im Forum feierte. Und die Besucher kamen auf ihre Kosten.
Einmal mehr leisten die Bühnenbildner ganze Arbeit und verwandeln die Bühne in eine ästhetisch-funktionale Szenerie. Dort wird die Geschichte vom Menschenkind Mogli erzählt, das bei den Wölfen aufwächst, sich mit den Tieren des Dschungels anfreundet und deren Gesetze erlernt.
Eines Tages taucht der Tiger Shir Khan auf, der Mogli töten will. Die Tiere beschließen, Mogli zu den Menschen zu bringen, um ihn und sich selbst zu schützen. Panther Baghira macht sich mit dem Jungen auf den Weg...
Die Rolle des Mogli hätte man kaum besser besetzen können. Der kleine Julian Marenz hat die Figur dermaßen verinnerlicht, dass es eine wahre Freude ist, ihm zuzusehen und zuzuhören. Selbstbewusst spielt, spricht, singt und tanzt er sich durch die 90 Minuten, als hätte er nie etwas anderes getan.
Neben dieser Hauptfigur begeistern aber natürlich auch die Dschungeltiere die jungen Zuschauer. Da sind die listigen Wölfe und die marschierenden Elefanten, da sind die hypnotisierende Schlange Kaa und der überaus entspannte Geier Chill - alle so, wie man sie kennt und liebt. Und da ist natürlich ein weiterer Star: Balu, der Bär, der nach gut einem Drittel seinen Auftritt hat und für tosenden Beifall sorgt.
"Versuch’s mal mit Gemütlichkeit", heißt es dann auch endlich. Die musikalischen Teile sind kindgerecht fröhlich, der jazzige Affe King Lui ist ein Genuss. In einer Fassung von Lars Emrich und unter der Regie von Tobias Wessler hat das Kinder- und Jugendtheater eine wunderbare Bühnenadaption erschaffen, bei der alle Darsteller durch große Spielfreude glänzen.
Und: Die Geschichte hat (natürlich) ein gutes Ende. Mogli besiegt mit Mut und Geschick den bösen Shir Khan.