Sinfoniker: Gastspiel voller Überraschungen
Wenn Sinfoniker eine Reise machen, dann können sie was erzählen. In Ravello wurden sie mit stehenden Ovationen gefeiert. Im Oktober fliegen die Musiker nach Japan, im November lockt Mailand.
Wuppertal. Schon die Anreise war ein echter Höhepunkt. Denn selbst der Pilot hatte von ihrem Gastspiel Wind bekommen. Kaum waren Wuppertals Sinfoniker am Wochenende in Neapel gelandet, klang es auch schon durch das komplette Flugzeug: "Wir wünschen der Kapelle viel Erfolg in Ravello."
Weil das Sinfonieorchester natürlich nicht irgendeine "Kapelle", aber Jens Brockmann (Viola) mit Humor gesegnet ist, erzählt er schmunzelnd von der himmlischen Verabschiedung aus dem Cockpit. Und das Staunen ging weiter, denn einen solchen Höhenflug erleben auch Sinfoniker nicht alle Tage: Als das Orchester im Bus zur Probe Richtung Ravello fuhr, hielt ein Polizist die Truppe an - und dem Fahrer erst einmal ein Knöllchen hin.
Die Bewährungsprobe haben die Sinfoniker bestens gemeistert - und die neue Erfahrung sichtlich genossen. Zumal sie entsprechend belohnt wurden: mit stehenden Ovationen von 500 Zuhörern - und einem Feuerwerk. Denn das Timing stimmte: Irgendwo wurde zeitgleich eine Party gefeiert, wie sie vermuten.
Zum ersten Mal nahm die Mannschaft von Generalmusikdirektor Toshiyuki Kamioka Kurs auf den malerisch gelegenen Ort, um sich einem internationalen Publikum zu präsentieren - einer Mischung aus Touristen und Wagner-Kennern. Drei Tage Italien, 35 Grad und eine frische Meeresbrise: Es gibt schlimmere Aussichten, um zu arbeiten.