Theater: Grantelnde Stars im Kleinkrieg
Premiere: Das TiC-Theater zeigt mit der Komödie „Sonny Boys“ einen unterhaltsamen Theaterabend mit Kalauern und Getöse.
Wuppertal. "Hereinspaziert", fordert Willie Clark (Joachim Rettig) lautstark. Doch anstelle dieser durchaus als freundliche Einladung interpretierbaren Aufforderung nachzukommen, mault Al Lewis (Hans Stühling) wortreich. Auf Krawall gebürstet bricht er einen Streit vom Zaun - und schon sind die "Sonny Boys" mitten in einem ihrer komischen Kleinkriege.
Nach einigem hin und her gelingt es Ben, das Duo wieder zu vereinigen - aber Willie und Al sind das Klischee eines alten Ehepaares, das einander in liebevollem Hass verbunden ist. "Ich mache mit, aber ich bin dagegen!", schimpft der starrköpfige Willie.
Was diesen Theaterabend unterhaltsam macht, sind Kalauer und Witze. "Alle K-Wörter sind komisch", belehrt Willie seinen wie ein Hanswurst in ein rosa Outfit (Kostüme: Tatjana Stroganowa) gehüllten Manager-Neffen. Doch Vorsicht bei den bösen T-Wörtern, da droht Spuck-Alarm, dem nur mit einem Schutzschirm zu begegnen ist. Dafür spendierte das Publikum Szenenapplaus.
Was den Theatergenuss schmälerte, waren Wiederholungen und lautes Getöse - mitunter wird dem Zuschauer die Zeit lang. Frischen Wind bringt dann Miss O’Neil (Amira El-Sayed) ins Spiel - denn was wäre eine Komödie ohne liebestechnische Verwicklungen? Am Ende ist zwar nicht alles gut, aber doch vieles schön - und dieses Schöne wurde bei der Premiere eifrig beklatscht.