Katernberg: Die Herrin will erben – und gibt den Drachen
Laienspielgruppe Katernberger Laika zeigt das Stück „Erben und erben lassen“.
Wuppertal. Die Zuschauer klatschen schon frenetisch, als sich die Schauspieler nur auf die Bühne des Katernberger Vereinshauses schleichen. Sie sollen nicht enttäuscht werden. Die Laienspielgruppe Katernberg "Laika hat mit "Erben und erben lassen von Lothar Hanzog eine überdurchschnittlich witzige Komödie ausgesucht, liebevoll ein detailreiches Bühnenbild geschaffen und spielt voller Elan.
Lässig sitzt der Opa (Harry Freund) am Frühstückstisch, während seine Schwiegertochter Erika (Annegret Freund) herumkeift und sein ebenfalls in die Jahre gekommener Sohn Helmut (Bernd Pohl) den Kopf einzieht und brav "ja sagt. Die Kaffeemaschine gurgelt friedlich im Hintergrund, während Erika ihrem Mann auseinandersetzt, dass er zu wenig verdient, und sie dringend ans Erbe von Opa herankommen müssten.
Hell und sympathisch ist diese Küche eingerichtet, mit orangefarbenen Vorhängen, Nippes und Ölflaschen auf dem Regal. Doch die Herrin dessen gibt den Drachen: Da der Opa keine Anstalten macht, zu sterben, soll er entmündigt werden - sonst kommt er ins Altenheim. Opas Pläne sehen anders aus: Er quartiert erst einmal seine neue Flamme Elli ins gemeinsame Heim ein, zieht mit ihr durch die Boutiquen und tanzt in der Disco, gewandet im rotseidenen Rüschenhemd. "Aber bitte ein bisschen dalli-dalli, wir haben keine Zeit zu verlieren - wir sind schließlich über 70, mahnt die resolute Elli zur Eile. 76 Jahre alt ist die Darstellerin Inge Fischer, turtelt behände über die Bühne, verbreitet gute Laune und vergisst keinen Moment ihren Text. Enkelin Susi (Inga Beikirch-Kramp) ist - im Gegensatz zu ihrer Mutter - völlig einverstanden mit dem quirligen Opa, insbesondere, weil er sie auch in anderen Umständen unterstützen will. Und so stehen die Generationen einander gegenüber. Erika motzt herum und intrigiert zusammen mit ihrer Schwägerin, während die Männer erst einmal in die Kneipe verschwinden.