London liegt in Cronenberg
Ralf Budde holt Sherlock Holmes ins TiC-Theater. Einen guten Teil an dem Erfolg des Klassikers "Der Hund von Baskerville" hat das wunderbare Bühnenbild von Sandra Beckmann.
Wuppertal. Es stimmt alles: Der Nebel wabert, das Moor liegt malerisch vor dem Fenster und Sherlock Holmes trägt seinen karierten Tweed-Mantel und kratzt auf der Violine. Zum ersten Mal ist der berühmteste Detektiv der Literaturgeschichte im TiC-Theater an der Borner Straße zu Gast, und die Zuschauer sind sich einig: "Das war super!"
Uralt und komisch passt dazu das Dienerehepaar Barrymore: Peter Schniewind spielt den Butler hinkend und mit steifer Hand, vor sich hingrummelnd und mit dauerndem Augenkneifen. Anita Zlotos steht ihm in nichts nach: Mit seltsamem Gang schlurft sie über die Bühne - mit schwarz geschminkten Zähnen, langgezogenen Vokalen und einem schiefen Lächeln.
Spannend und mit Liebe zum Detail inszeniert Ralf Budde den Klassiker auf der kleinen TiC-Bühne - mit einer bewährten Mannschaft, die keine Vergleiche scheuen muss. Und mit einigem Augenzwinkern, das dem Publikum zwischen den aufregendsten Momenten immer wieder ein befreites Lachen entlockt.