Coronabedingte Pause ist beendet Tic-Atelier Wuppertal: Blues Brothers sind wieder los

Vor fast drei Jahren war die Premiere. Auf der Bühne des Tic-Ateliers in Cronenberg rockten die Blues Brothers über die Bretter.

Die Blues Brothers als Musical: im Tic-Atelier in Unterkirchen ist das wieder möglich.

Foto: Tic

Basierend auf dem legendären Kultfilm von John Landes aus dem Jahr 1980, schlägt wohl bei vielen Musikliebhabern bereits nach den ersten Tönen das Herz höher. Doch recht bald war Schluss mit fetzigem Blues und rockigen Tönen, Corona stoppte auch hier weitere Aufführungen. Nun kam es zur Wiederaufnahme. Eine Warteschlange vor dem Eingang zeigte, dass der Neubeginn sehnlichst erwartet wurde.

Geschäftsführer Ralf Budde ist mit der Auslastung des Stückes sehr zufrieden. „Jetzt wird sich für viele Kulturbetriebe zeigen, ob sie den Neueinstieg schaffen, ob das Publikum zurückkehrt.“ Im Atelier ist jeder Platz besetzt. Die spielfreie Zeit wurde für Renovierungs- und Instandsetzungsarbeiten genutzt, die Klimaanlage um eine Frischluftzufuhr erweitert. „Nur die Kissen auf den Stühlen, Opfer eines Wasserschadens, fehlen noch“, erklärt der musikalische Leiter Stefan Hüfner. Dieser Umstand wurde dem Publikum durch ein Päckchen Maoam versüßt.

Die ersten Töne erklangen und man war mittendrin im Chicago der 1970/80er Jahre. Patrick Stahnke führte bei der Umsetzung des Films auf die Theaterbühne Regie. Hautnah konnte das Publikum die Geschichte um die beiden Brüder Jack (Andre Klem) und Elwood (Christian Michalak) Blues auf ihrer „himmlischen Mission“ erleben. Man wirbelte und tanzte durch die Stuhlreihen, war auf Tuchfühlung mit dem Publikum. Schon optisch wirkten die beiden wie ihre filmischen Vorgänger John Belushi und Dan Aykroyd, Größe, Gestik alles stimmte.

Auch musikalisch überzeugte der Abend durch tolle Stimmen der Musicaldarsteller. Wenn Leonie Hackländer, Anja Bielefeld, Miriam Kraft und Lara Erlach, allein oder zusammen soulig losröhrten, war das hörenswert. Die Herren standen dem nicht nach. Nicht nur bei „Minie the Moocher“ mit Leon Gleser, Alexander Klein und Justus Richard Stindt sang und klatschte das Publikum begeistert mit, die Stücke sind Klassiker. Und davon gab es eine Menge.

Gelungene Adaption des Films auf die Bühnenbretter

Dem fetzigen Trip der beiden Brüder in schwarzen Anzügen, schwarzem Hut und den kultigen Sonnenbrillen, von Illinois bis nach Chicago, folgte man gerne. Die ehemaligen Mitspieler ihrer Band mussten überredet werden, wieder ins Musikgeschäft einzusteigen, sollte doch das Kinderheim, indem sie aufgewachsen waren, finanziell gerettet werden. Verfolgt von der Polizei und einer rachsüchtigen ehemaligen Freundin hinterlässt man stoisch eine Spur der Verwüstung quer durchs Land. Und dazu immer wieder die bekannten Soul- und Rhythm`n Blues-Hits. Im Hintergrund laufende Video-Sequenzen ergänzten das kleine Bühnenbild, die Requisiten ruckzuck passend zur nächsten Szene umgebaut. Fahr-Spaß an rasanten Verfolgungen mit den beiden Brüdern in ihrem ausgemusterten 1974er Dodge Monaco der Mount Prospect Police. Flott inszeniert, komisch, mit viel Wortwitz umgesetzt, ist die Aufführung eine gelungene Adaption des Films auf die Bühnenbretter in Unterkirchen.

Nächste Aufführung: 26. August, 20 Uhr.