Unikonzert: Eine Mischung aus Klassik, Folk und Bach
Die Hochschule wagt klangvolle Experimente: Die „Unikonzert“-Reihe geht am 13. April in eine neue Runde.
Wuppertal. Die Bergische Uni setzt auf ein Drei-Säulen-Prinzip. Klassik, Folk und Saxophone: Die Mischung, die Gäste der „Unikonzert“-Reihe im Sommersemester erwarten dürfen, fügt allerlei zusammen: irische Tradition und rheinische Spezialitäten, Varieté-Flair und Kirchen-Atmosphäre, Bach-Versionen und Klezmer-Klänge.
Das gibt es freilich nicht alles auf einmal, sondern wohl dosiert hintereinander. Denn das Drei-Säulen-Prinzip verspricht vierfachen Kulturgenuss: Am 13. April, 11. Mai, 22. Juni und 13. Juli zeigt die Bergische Uni wieder, wo die Musik spielt.
Los geht es mit einer Hommage an Eric Satie (1866-1925): Der Semester-Start wird mit einer Collage gefeiert, die Werke des französischen Komponisten vorstellt. Wenn Studenten und Dozenten der Musikpädagogik am 13. April unter der Leitung von Cornelia Niedskowski im Musiksaal der Bergischen Uni aufspielen, wandeln sie auf den Spuren einer skurrilen Künstlerpersönlichkeit: Der Franzose war in Varietés ebenso zu Hause wie in Gotteshäusern.
Kein Wunder also, dass er nicht in einem „Stil“ schrieb, sondern harmonische Musik neben Ragtimes komponierte. Was Parodien auf Musik der Hochkultur neben geistlichen Werken zu suchen haben? Die Antwort gibt es ab 20 Uhr — unter anderem auch von Thomas Braus. Der Ensemble-Schauspieler der Wuppertaler Bühnen würzt den Abend mit Texten von Eric Satie.
Im Wonnemonat geht der Veranstaltungsreigen in Unterbarmen weiter. „Uwaga!“ heißt der Schlachtruf, der am 11. Mai durch die Pauluskirche schallt. Dahinter verbergen sich vier Musiker, die zeigen möchten, was man mit einer gewissen Hemmungslosigkeit aus zwei Geigen, einem Akkordeon und Kontrabass herausholen kann. Das Quartett vermischt abendländische Hochkultur mit Gipsy-Verve, paart swingende Leichtigkeit mit brachialer Punk-Attitüde und spielt ausgefeilte Arrangements, um sich anschließend in Improvisationen auszutoben.
Auch am 22. Juni wird die Pauluskirche zur Konzertbühne: The Reel Bach Consort verbinden kirchliche Bach-Versionen mit Irish-Folk-Stücken. Das Ensemble möchte an der Pauluskirchstraße ungewöhnliche Klangpfade einschlagen: Während Bach meist durch viele Tonarten und in eher himmlischen Sphären wandele, sei Irish Folk eine sehr erdige, vor allem diatonische Musik — bodenständig-melodisch und harmonisch also.
Zum Abschluss des Konzert-menüs wird eine rheinische Spezialität aufgetischt — in ungewohnter Form. „Himmel un Ääd“ gibt es „mal ganz anders“, wie die Veranstalter vollmundig versprechen. Ob das Ergebnis mundet, zeigt sich am 13. Juli in der Pauluskirche — wenn das Quartett Saxcool auf vier Saxophonen Musik aus vier Jahrhunderten serviert. Ein Höhepunkt der Klang-Häppchen soll das Klezmer-Quartett mit vier Klarinetten sein.
Dabei darf sich das Publikum darauf einstellen, mittendrin statt nur dabei zu sein. Denn die Musiker legen Wert auf Publikumsnähe und spielen streckenweise „notenfrei“. Das gibt ihnen — je nach Lust und Laune — die Möglichkeit, überall zu spielen. Auch mitten im Publikum.