Viele düstere Farben und kritische Töne
Elf Künstler bei der Winterausstellung der Bergischen Kunstgenossenschaft im Kolkmannhaus.
Sie ist eine Leistungsschau der Bergischen Kunstgenossenschaft (BKG) und wie diese eine Institution in Wuppertal. Diesmal zeigen elf Mitglieder ihre aktuellen Arbeiten im Ausstellungsraum im Kolkmannhaus. Während sich BKG-Vorsitzender Harald Nowoczin über den regen Zuspruch freut, den die Winterausstellung bereits bei ihrer Eröffnung am 26. November erfuhr, ist die Stimmung in den ausgestellten Werken eher kritisch bis düster.
Bei Ellen Blank-Hasselwander ist das schon allein durch die gewählten Themen Flüchtlinge, Umweltverschmutzung und Endlichkeit menschlichen Lebens vorgegeben. Die Künstlerin, die sonst eher farbig arbeitet, beschränkt sich in ihren detailfreudigen Bildern auf Schwarz, Grau und Weiß. Ähnlich Ulrike Riemers dramatisch-abstrakte Acrylkompositionen. Gemäß Titel „Überbleibsel“, „Blick ins Chaos“ und „Beginn des Dramas“ dominieren düstere Farben. Michael Boquois Porträts stellen mit wenigen Strichen ins Leere blickende Menschen dar. Auf Ruth Velsers großformatigen Öl-Bildern halten verschlossen wirkende Frauen den Betrachter auf Distanz.
Auch die Fotoarbeiten, die Frank Ifang und Christian Stüben beisteuern, sind thematisch eher negativ besetzt. Dabei entwickeln Ifangs, unter dem Titel „Lost Places“ firmierende Nah-Ablichtungen von entwurzelten Bäumen eine eigene Poesie. Und Stübens abstrakte Komposition lädt das Auge zum Suchen und Entdecken ein. Ausdrucksstark auch Karl Heinz Wilhelm Steckelings Fotokomposition, die zerfetzte Puppenkörper unter grauem Himmel zeigt.
Das jüngste BKG-Mitglied Guido Lipken wählt kräftige Öl-Farben, um seinen Protagonisten in Szene zu setzen, der die Fäuste ballt, während ihm Geldscheine um die Ohren fliegen. Manch einer mag dabei an Neo Rauch denken. Besonders viele Arbeiten zeigt diesmal Odile Liron-Schlechtriemen. Ihre vierteilige Jahresgabe aus dem Stockhausen-Zyklus setzt Musik in Bilder um. Außerdem bietet sie vier abstrakte Aquatintaradierungen an. Michael Alles, bekannt für seine Porträts, zeigt diesmal kleine abstrakte Arbeiten in verschiedenen Techniken, die dem Betrachter die Deutung überlassen. Als einzige Bildhauerin bietet Rosemarie Kau Torsi und Köpfe, die wie immer durch die fein ausgewählten Steine und ihre klaren Formen beeindrucken.
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