Woga Bodo Berheide feiert 30 Jahre Figura Magica

Am zweiten Woga-Wochenende stellten 101 Künstler ihre Werke aus. Ein besonderes Kunstwerk feierte Geburtstag.

Bodo Berheide mit der Figura Magica 2009. Damals war die Skulptur gerade nach Wuppertal zurückgekehrt.

Foto: ja/Fischer, A. (f22)

Am Samstag und Sonntag hat sich der kreative Westen vorgestellt. Zuvor hatte bereits der Wuppertaler Osten im Rahmen der 16. Woga seine Künstler erfolgreich präsentiert und viele Neugierige angelockt. „Ich weiß, dass viele Künstler, auch solche, die nicht in Ballungsgebieten ausgestellt haben, äußerst zufrieden mit den Besucherzahlen waren“, sagte der Woga-Initiator Steffen Schneider. An diesem Wochenende war nun im Westen viel zu erkunden. Die künstlerische Bandbreite war groß und trotz Regens waren die Ateliers gut besucht.

Ein Höhepunkt war der 30. Geburtstag der Figura Magica. Die fünf Meter lange und sechs Tonnen schwere Skulptur des Bildhauers und Beuys-Schülers Bodo Berheide ziert heute den Vorplatz des ehemaligen Schauspielhauses. Das Kunstwerk, das die Form eines überdimensionalen Hufeisens hat, „verweist auf das Magnetfeld der Erde, das durch die Drehung des Erdkerns entsteht“, beschreibt der Künstler sein 1988 entstandenes Hauptwerk. 18 Jahre schickte er es auf eine spannende Weltreise, von Dublin bis Togo, um es 2009 für immer in die Heimat Wuppertal zurückzuholen. Auf dieser Reise entstanden viele Geschichten und Bekanntschaften – und dies sei auch die Grundidee der Figura Magica: ihre Funktion als „Kommunikator“.

Die Geschichte des Objekts
und eine Live-Übertragung

Im Rahmen der Woga präsentierte Berheide im Café Swane die 30-jährige Geschichte des Objekts. Neben Fotos und Zeichnungen lief während der Woga eine Live-Übertragung der Skulptur. Die Ausstellung wird noch bis zum 24. November geöffnet sein.

Auch Isabelle Wenzel nahm die Woga zum Anlass, ihre Ausstellung in der Galerie Loch zu eröffnen. Hier stellt sie mit ihrem Mann Michel und der Künstlerin Anne Huijnen aus. Die Wuppertalerin und ausgebildete Akrobatin studierte Kunst und Fotografie in Amsterdam. In ihrem Hauptwerk beschäftigt sie sich mit eigener Performance-Kunst, die sie mit Selbstauslöser in Szene setzt. Dabei ist ihr das Medium Foto wichtig, welches immer schon einen zeitlichen Aspekt in sich trägt. In der Ausstellung zeigt sie eine Fotoserie, die aus einem Modeauftrag entstanden ist, den sie mit ihrem Mann umsetzte. Gezeigt werden Männer in Businessanzügen, die im Wuppertaler Stadtbild wie Betrunkene herumliegen. „Wir haben ganz bewusst das Thema Held umgedreht und den Antihelden gezeigt“, sagte die Künstlerin. Die Reaktionen der Wuppertaler auf die Szenerie seien sehr interessant gewesen. Dieser dialogische Aspekt ist Wenzel in ihren Werken wichtig.

Ebenfalls im Dreierpack stellten an der Hofaue 53 die drei Wuppertaler Hanna Kuster, Felix Caspar Hengesbach und Robin Laszig ihre Bilder aus. Die Kunststudenten nahmen zum zweiten Mal an der Woga teil. Neben Hengesbachs flächigen und Laszigs illustrativen Werken, fallen besonders Kusters luftige, an Naturstrukturen erinnernde Arbeiten auf. „Mein Professor sagte immer, ich würde meine Bilder mit Farben weben“, erklärte sie. Die Arbeiten aus Ölfarbe und Ölkreide wirken tatsächlich sehr stofflich. Dieser Eindruck entsteht durch die Bildbearbeitung, bei der Kuster zum Schluss verbleibende Negativräume auffüllt.