Ein spannendes Jubiläumsprogramm zum 75-jährigen Bestehen – unter Vorbehalt Die Kantorei Barmen Gemarke probt wieder

Am Sonntag, 13. September, findet der erste Kantate-Gottesdienst statt, am Sonntag, 20. September, das erste Konzert.

Die Musiker freuen sich, dass sie wieder gemeinsam singen dürfen.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Ein spannendes Jubiläumsprogramm zum 75-jährigen Bestehen – und doch bleibt alles unter Vorbehalt. Corona macht auch der Kantorei Barmen-Gemarke zu schaffen. „Wir freuen uns riesig, dass wir mit Abstand wieder singen können“, betont Chorvorstand Arno Gerlach. „Aber wir wissen alle nicht, ob alles umsetzbar ist.“ Der Chor misst die Immanuelskirche aus, um zu ermitteln, wie viele Sänger auf der Empore stehen dürfen, wenn gleichzeitig alle Abonnenten Platz finden sollen. Glücklicherweise hat das Kulturzentrum durchsichtige Trennwände angeschafft, die die nötigen Abstände verringern.

Eigentlich war ein
gemeinsames Konzert geplant

Am Sonntag, 13. September, findet der erste Kantate-Gottesdienst statt, am Sonntag, 20. September, das erste Konzert. Eigentlich war es gemeinsam mit dem Jungen Kammerchor Köln geplant – das funktioniert jetzt nicht. Stattdessen singt die Kantorei alleine ein
acappella-Programm von der Renaissance bis ins 20. Jahrhundert. Auf dem Programm stehen unter anderem die Messe „Cantus missae“ von Josef Gabriel Rheinberger, Anton Bruckners „Ave Maria“ und „Christus factus est“ sowie „Sacred and Profane“ von Benjamin Britten. Karten gibt es nur im Vorverkauf.

Teile des Messiah von Händel sowie Corellis Weihnachts-Concerto-grosso sind am vierten Advent zu hören. Als neuer Kooperationspartner stellt sich dabei das Ensemble Rheinbarock aus Bonn vor, das auf alte Musik spezialisiert ist. Kammermusik gemeinsam mit Studierenden der Musikhochschule gibt es dann unter dem Titel „Musik aus der Schatztruhe“ am 7. Februar zu hören.

Ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr 2021 ist Bachs H-Moll-Messe

Unbekannte Juwelen präsentiert Dirigent Alexander Lüken zum Passionskonzert am Palmsonntag mit dem „Kaiserrequiem“ von Johann Joseph Fux und der „Missa pro defunctis“ von Johann Caspar von Kerll: „Das ist ganz wundervolle Musik!“ Mit dabei ist das Pellegrino Gambenconsort.

Ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr 2021 ist Bachs H-Moll-Messe am 30. Mai, gemeinsam mit dem Priamos-Ensemble. Zum Saisonabschluss am 27. Juni veranstaltet die Kantorei dann ein Crossover-Konzert mit Bach und Jazz: Der Chor singt die originalen Bach-Choräle, das Thomas Gabriel Trio stellt dem Jazz-Versionen gegenüber. An der Orgel spielt Joachim Oehm. Zum eigentlichen Jubiläumsdatum – die Kantorei hat an Weihnachten 1946 ihr erstes Konzert gegeben – folgt dann Weihnachten 2021 Bach Weihnachtsoratorium mit allen Teilen.

Weiterhin finden jeweils am zweiten Sonntag im Monat um 20 Uhr Kantate-Gottesdienste mit wechselnden Predigern statt. „Wir wollen diese auch feierlicher gestalten – deshalb haben wir namhafte Organisten aus der Region eingeladen“, erklärt Arno Gerlach. Mit Musik könne man schließlich Menschen in die Kirche locken.

Außerdem bietet die Kantorei diese Saison zwei Liederabende in Zusammenarbeit mit der Musikhochschule an, am 5. November und 14. Mai. „Wir wollen das Lied fördern in diesem wunderbaren Raum der Immanuelskirche“, sagt Alexander Lüken. Jetzt hoffen alle, dass die Konzerte auch wie geplant stattfinden können. Falls nicht, steht die Kantorei vor ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten.