Wuppertal feiert den „Neuen“

Die Kölner „Vocalpop“-Band stellt ihren neuen Tenor Nils Olfert in der Stadthalle vor und erntet Begeisterungsstürme.

Wuppertal. Es sind sogar Kölner angereist, um Nils Olfert zu hören. Denn die Wise Guys stellen ihren neuen Tenor und Nachfolger von Clemens in der ausverkauften Wuppertaler Stadthalle erstmals der Öffentlichkeit vor. Die Wuppertaler bereiten ihm einen mehr als warmherzigen Empfang: Minutenlang jubeln, klatschen und pfeifen die Zuschauer nach den Liedern und besonders nach dem ersten Solo des Neuen.

"Wo ich herkomm, bleibt keinem lang verborgen/denn ich sage Mojn, Mojn", singt Nils über seine Kieler Heimat. Er verrät, dass er den Altersdurchschnitt des Quintetts senkt und das Meer vermisst. Seine Ehefrau Dani sitzt im Publikum, wippt mit und strahlt. "Ich bin echt stolz auf Nils", freut sie sich. Beiden gefalle Köln, im Sommer folgt sie ihrem Mann in die Domstadt.

Besonders liebevoll begrüßt Charlotte Eben den neuen Wise Guy: Die 15-Jährige hat am Rang ein langes, selbst gebasteltes Plakat "Herzlich Willkommen, Nils" aufgehängt. "Ich wollte, dass Nils sein erstes Konzert nicht vergisst", erklärt sie. Anfangs wirkt Nils zwischen den versierten anderen Sängern noch etwas angespannt, doch im Laufe des Abends wird er zunehmend gelöster. 30 Lieder musste er für seine Premiere auswendig lernen.

Fünf Lieder haben die Wise Guys ganz neu für Wuppertal geschaffen, die 2010 auf ein neues Album sollen. So singt Nils neben seiner Vorstellung "Heut ist Mittsommernacht bei Ikea" und "Angels" von Robbie Williams. Ferenc präsentiert eine Seemanns-Ballade und Sari besingt das Handy, das einkaufen und fernsteuern, aber nicht telefonieren kann. Großes Gelächter im Publikum, als Dän dazu für die jungen Fans das gute, alte Telefon mit Schnur und Wählscheibe erklärt.

Ganze Familien mit kleinen Kindern sind gekommen, viele Jugendliche, aber auch Menschen mittleren und textsichere Omas und Opas. Der "Vocalpop" oder "Vokalpop", wie die Wise Guys ihre Lieder ohne instrumentale Begleitung neuerdings nennen, zieht alle Altersgruppen an.

Und die Show ist wie immer perfekt: Eingespielt hüpfen und tanzen die Männer über die Bühne, spielen Luftgitarre oder imitieren einen Kontrabass. Ihre lockeren Ansagen wirken spontan, sie grinsen über die Sprüche ihrer Kollegen und tragen stolz ihre neuen Hemden. "Nils war richtig gut", finden anschließend Leonie (20) und Rabea (17), die schon fünf Wise-Guys-Konzerte gehört haben. Im Foyer feiern die Fans anschließend weiter, holen sich Autogramme und die Wise Guys singen auch noch unplugged.