Band aus Nettetal Bandname aus dem Chemiebuch

Nettetal · Die Nettetaler Band Plutonium wird besonders bei Dorffesten und Schützenfesten in der Region gebucht. Angefangen hat die Bandgeschichte an der Gesamtschule Nettetal.

Die Nettetaler Band Plutonium feiert im Oktober ihr 18-jähriges Bestehen in Saal Kreuels in Breyell.

Foto: Plutonium

Wer einen Namen für eine Band sucht, schaut am besten im Chemiebuch nach. Mit Sicherheit finden sich dort die Bezeichnungen der verschiedenen Elemente. Schließlich rutscht der Finger über die Ordnungszahl 94, über das Elementsymbol „Pu“. Plutonium – das klingt doch gut. So war es tatsächlich, sagt René Omland, Schlagzeuger bei der Nettetaler Band Plutonium. Angefangen habe die Bandgeschichte an der Nettetaler Gesamtschule, 2007 war das, erinnert sich René. „Mein Vater hatte eine Garage, da konnten wir proben“, erzählt der Schlagzeuger. Gitarrist Jonas Janßen und Sänger Timo Tiggeler stießen hinzu. „Da waren wir schon mal zu dritt“. Gut, dass alle das Chemiebuch zur Hand hatten, als der Bandname gesucht wurde.

Timo schließlich rief einen Tag später in der Caféteria der Schule: „Wir brauchen noch einen Bass für unsere Band, hat jemand Lust?“ Das Stichwort für Julia Omland: „Da bin ich dabei.“ Sie wollte schon immer Bass spielen, wollte immer in einer Band sein. Sie habe sich das Basspielen im Selbststudium beigebracht. So war das auch bei Sänger Timo und Drummer René. Jonas griff schon mit sieben zur Gitarre, übte bei den Schwalmtalzupfern und entdeckte bald die E-Gitarre. Außerdem lief bei Plutonium parallel das Engagement in der Schülerband der Gesamtschule mit Musiklehrer Galal Marzouk – Musik beinahe rund um die Uhr. Und die Zeit sorgt für Niveau: Timo, schon früher an der Schule mit Theater und Gestalten verbunden, absolvierte eine Ausbildung zum Sprecher und Synchronsprecher inklusive prägender Inhalte zur Atemtechnik. Komplett wurde Plutonium mit Sängerin Jule Kühl und Keyboarder Lukas Minten, die den jetzigen Sound der Band vervollständigen.

Plutonium ist eine sogenannte Top-40-Band. Grundsätzlich werden die Songs gespielt, die das Publikum aus dem Radio kennt, genau genommen die Songs, die in den Charts unter den ersten 40 Plätzen zu finden sind. Plutonium – wie andere Coverbands auch – hat diesen Begriff weiter interpretiert. Gespielt werden Songs, die das Publikum kennt und liebt. Kaum sind die letzten Akkorde von „Walking On Sunshine“ verstummt, da kracht in den Applaus schon das Queen-Medley. Die Toten Hosen, Cher, die Backstreet Boys, die Foo Fighters und Herbert Grönemeyer, die Liste der Vorlagen wird lang und länger: All diese Songs, die schon früher einen Mitreiß-Effekt hatten und auch heute noch die Kraft haben, die Stimmung ganz hoch zu halten. „Wir tauschen uns permanent aus, schlagen uns gegenseitig neue Songs vor und überlegen dann, ob diese Songs zu uns passen“, sagt Julia. „Lukas und Jonas, die beide Berufsmusiker sind, helfen uns sehr, das passende Arrangement zu finden“, ergänzt Timo. Eine gute Vorbereitung auf die Proben sei unbedingte Voraussetzung. Während der Probe selbst könne man noch Anpassungen vornehmen, damit beispielsweise der mehrstimmige Satzgesang für jeden passt. „Und wir spielen lange genug zusammen, dass wir auf der Bühne spontan etwas ändern, auf das Publikum eingehen und auch kreativ sein können“, sagt Timo. „Wir sind live, das ist alles handgemacht.“

Plutonium ist da wo gefeiert wird, und die Band sorgt dafür, dass die Party mit Leben gefüllt wird. Das Fest im Dorf oder in der Stadt, das Schützenfest, die Hochzeit oder der Geburtstag, „wir werden aus der ganzen Region angefragt“, sagt René. Beispielsweise in Arnsberg, wo die Band ein besonderes Wochenende gestaltet. „Da proben wir vier Tage lang neue Titel“, erzählt Timo.

Über die sozialen Medien sei man dann auf die Band aufmerksam geworden. „Diese Präsenz ist wichtig für uns“, sagt René. So könne die Band gebucht werden, so bleibe man im Gespräch. „Ohne die sozialen Medien hätten wir nicht in Arnsberg gespielt“, bestätigt Julia. Aber, und auch das sei wichtig, betont Timo. „Wer uns live sieht, nimmt ein Kärtchen mit, empfiehlt uns weiter oder bucht selbst einen Auftritt. Gerade bei Schützenfesten sehen uns andere Vereine und kommen dann auf uns zu“, sagt René. „So sind wir bekannt geworden.“