Neue Lesereihe Besondere Lesung an der Adlerbrücke

Wuppertal · Die Tuffi-Lesung ist der Auftakt der zehnteiligen Reihe „Read and Meet“ der Edition Köndgen, die am 28. Juli mit einer Lesung von Autorin Lucia d’Amento Sahin aus dem Buch „Finn unterwegs im Grünen Zoo in Wuppertal“ auf der Sambatrasse direkt über dem Tiger-Gehege ihre Fortsetzung findet. Am 24. November endet sie mit einer Lesung aus der Neuauflage „Erklär mir mal Wuppertal“ (Ort noch unbekannt) durch Simone Jacken.

  Manuela Sanne präsentiert voller Stolz ihr Tuffi-Buch.

 Manuela Sanne präsentiert voller Stolz ihr Tuffi-Buch.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Ähnlich wie die Raupe Nimmersatt hat auch Elefantendame Tuffi seit Jahren Einzug in die kindliche Literatur gefunden. Da ist es nur logisch, dass Thomas Helbig, Chef des Verlags Edition Köndgen, am 71. Jahrestags des Tuffi-Sprungs zu einer Lesung am Ort des Geschehens nahe der Schwebebahnstation Adlerbrücke eingeladen hatte.

Autorin Manuela Sanne, die das  bewegte Leben der Elefantendame in Reimform  gebracht hatte,  saß auf der Mauer am Wupperufer und trug aus dem reich bebilderten und von Ariane Rudolph illustrierten Buch vor, wobei die Zahl der erwachsenen Zuhörer die der Kinder deutlich übertraf. „Kindern ist klar, dass Märchen eben erdachte Geschichten sind, und während die Jüngsten aus anderen Städten glauben, dass auch die Tuffi-Geschichte nur erdacht ist, wissen die Wuppertaler Kinder schon, dass sich das alles vor vielen Jahren zugetragen hat“, so die Schriftstellerin. In ihrem Buch erzählt Sanne von dem jungen Elefanten, der in Mumbai geboren wurde, mit dem Flugzeug nach Genua und von da zum Zirkus Althoff gekommen war. Da Tuffi in Duisburg eine Hafenrundfahrt  problemlos überstanden  und auch galant dem Oberbürgermeister  einen Blumenstrauß überreicht hatte, glaubte der damalige Althoff-Direktor sie auch fit für eine Schwebebahnfahrt.  Doch die Marketingaktion wurde anders als gedacht zu einem Weltereignis.

„Elefanten können nicht sehen, was hinter ihnen geschieht. Sie können den Kopf nicht drehen, sondern müssen sich selbst umdrehen“, erklärte die Schriftstellerin die Tatsache, dass Tuffi  in dem engen Schwebebahn-Waggon unruhig wurde und sich umdrehen wollte, und dabei eine Seitenwand eindrückte.

Gerade der Wuppersprung der jungen Elefantendame ging um die Welt und wurde  zum Anlass von vielen nachgestellten Filmen, Animationen, Büchern und einer Mini-Bücherreihe, die  bei der Edition Köndgen  in 143 Sprachen, darunter auch mit chinesischen und japanischen Schriftzeichen, erschienen ist. Ein Foto des historischen Sprungs existiert allerdings nicht, obwohl viele Pressefotografen mit einstiegen, als Tuffi am Altenmarkt die Schwebebahn enterte.

„Was den Kindern besonders imponiert, ist, dass es bei Tuffi um ein Mädchen handelt“, so Manuela Sanne, die mit Sohn  und Enkel zum Termin am Wupperufer gekommen war.