Kultur Wie aus ungeheizten Räumen Kunst wird

Zum dritten Mal schreibt der Kunst- und Kulturverein Hebebühne den Wettbewerb „Offline" aus.

Von Anfang an dabei ist Gründungsmitglied Jacob Economou.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Bereits seit zwölf Jahren fungiert der Verein Hebebühne als gemeinnütziger Ausstellungs- und Veranstaltungsort. Er ist freier Treffpunkt und Ort der Kommunikation. Von Anfang an dabei ist Gründungsmitglied Jacob Economou. Zum dritten Mal schreibt er mit seinem Kunst- und Kulturverein den Wettbewerb „Offline“ aus. „Die Idee dahinter ist, die Räume auch im Winter zu bespielen“, erklärt er. Im Vordergrund der künstlerischen Arbeiten soll dabei der Umgang  mit den während der Winterpause ungeheizten und daher auch ungenutzten Räumen stehen. Ohne Anwesenheit können die Arbeiten angeschaut werden.

Die frühe Dunkelheit
soll aufgegriffen werden

Erzielt werden soll eine Außenwirkung, die den unmittelbaren Wahrnehmungsraum des Gebäudes in der kalten Jahreszeit lebendig hält und auch die Gegebenheit der frühen Dunkelheit aufgreift. „Das Ganze muss funktionieren, ohne dass jemand vor Ort ist“, so Economou. Den Künstlern ist dabei die Gestaltung frei überlassen. Sie überlegen sich ein neues Konzept oder adaptieren ein bereits vorhandenes. Dafür müssen sie nicht unbedingt vor Ort sein. Vier Monate, von Oktober bis Januar dauert insgesamt die Aktion. Vier verschiedene künstlerische Positionen bekommen nacheinander, jeweils einer einen Monat lang, die Möglichkeit ihre Arbeit(en) zu  präsentieren. Im Winter 2017/18 gab es „Offline“ zum ersten mal. Im folgenden Jahr feierte der Verein sein 10-jähriges Jubiläum und im Winter 2019/20 folgte die zweite Ausgabe. Economou erinnert sich an viele interessante Installationen. Projektionen eines Künstlers aus Dresden auf die Fensterscheiben zum Beispiel, die den Betrachter zum Nähertreten animieren sollten. In einem anderen Monat wurde die Laterne vor dem Gebäude abgeschaltet, und im Inneren erstrahlte eine Heißdampflaterne. Deutschlandweit ist der Wettbewerb ausgeschrieben. Bewerben können sich professionelle Künstler, Kunststudent und Kollektive. Eine Jury, bestehend aus Quartiersbewohnern und Wuppertaler Künstlern, wählt aus den eingesendeten Konzepten vier herausragende Positionen aus. Wichtig ist dabei der spezifische Bezug zum Ort Hebebühne und die Originalität des Vorhabens. Auch muss die Arbeit im Außenraum in den Wintermonaten realisierbar ein.

„Eigentlich ist „offline“ ein optimales Corona-Konzept“, findet Economou, der sich freut, dass es wieder mit Aktivitäten losgehen kann. Als Novum ist geplant, die Ausstellung live ins Netz zu spielen. Die Bewerbungsfrist ist der 31. Juli. Doch bevor im Herbst die ersten Kunstwerke gezeigt werden, startet „Supagolf“. Vom 24. Juli bis zum 8. August kann in der Hebebühne und Utopiastadt wieder Minigolf der besonderen Art gespielt werden. bru