Kultur Geschichten aus dem Leinland
Ein neues Buch für kleine Leseratten: Es fing an mit Gesichtern, die die Stifte der Tochter zierten: Die Stifte haben miteinander gesprochen, kleine Geschichten entstanden drum herum – bis Bleistift „Hugo“ nicht mehr aufzufinden war.
Es fing an mit Gesichtern, die die Stifte der Tochter zierten: Die Stifte haben miteinander gesprochen, kleine Geschichten entstanden drum herum – bis Bleistift „Hugo“ nicht mehr aufzufinden war. Anspitzer, Kulis und Radiergummis ging es ähnlich, plötzlich waren sie weg. „Und wie man mit seinen Kindern so rumspinnt, haben wir uns gedacht, nein, die gehen nicht verloren, die wandern aus“, erzählte Autorin Carolin Giertz, die Mutter von drei Kindern ist.
So entstand die Idee zu Leinland. Es ist eine Geschichte, in der Zeichenutensilien wie Stifte, Pinsel und Farben in einer eigenen Welt leben – „in der nichts falsch oder richtig ist“, sagt Carolin Giertz. Denn ein Baum müsse nicht wie einer aussehen. So gibt es zum Beispiel Pralinenbäume, zu denen die Kinder sich vorstellen können, wie Schokolade im Leinland wächst. Alles, was gefällt, kann verwirklicht werden. „Um die Kinder zu lösen von Vorgaben und Vorbildern“, sagt Giertz.
Stifetto Colori ist verliebt
in Langhaarpinsel Pinsella
Es gehe nicht darum, dass jemand gut zeichnen könne, sondern um kreative Ideen, die um die Familie Colori entstehen. Die Autorin stellt unterschiedliches Zeichenmaterial durch ihre Figuren vor. „Der Hauptdarsteller ist Stifetto Colori, der Papa. Der hat sich verliebt in den Langhaarpinsel, seine Frau Pinsella“, sagt Giertz. Neun Kinder, die Farben Blau, Grün, Rot, Schwarz, Weiß, Braun, Lila, Orange und Gelb machen die Familie komplett. Freunde sind etwa der Filzstift oder die Kreide, denen die bunten Auswanderer bei ihrem Abenteuer begegnen. Und: „Nichts ist perfekt. Das war mir wichtig.“
Die Zeichnungen von Giertz, die zugleich als Illustratorin am Werk war, sind bewusst kindlich gewählt. Bunt- und Filzstifte kommen dabei zum Einsatz. Denn die Kinder gestalten die Geschichte auf den Mitmachseiten mit. Als Ringbuch konzipiert, lässt sich Leinland wie ein Skizzenbuch handhaben, das sich einfach auf die Knie legen lässt, um loszuzeichnen.
„Ich habe in der Schule ausgeholfen und wurde als Kunstexpertin eingeladen. Da habe ich immer wieder gemerkt, dass Kinder naturalistisch zeichnen sollen. Später in der Oberstufe spricht man über moderne Kunst. Das Verständnis ist dann erst einmal schwierig, weil sie denken, das kann ja jeder, wegen dieser Konzepte im Kopf, dass man gut zeichnen können muss, um gute Kunst hervorzubringen“, erklärt sie.
Das Kinderbuch ist
klimaneutral produziert worden
Ergänzt wird das Buch durch einen Onlineauftritt. „Deshalb bin ich glücklich, dass ich mit der Ennothek zusammenarbeiten kann. Die haben sich auf die Fahne geschrieben, dass man die Medien besser vernetzt und Interaktivität schafft“, sagt Carolin Giertz.
Überdies ist das Kinderbuch klimaneutral herausgebracht worden. Das Papier ist FSC-zertifiziert, die Produktkette ist nachzuvollziehen. Es ist ein Abgashandel im positiven Sinne, sagt Verlegerin Bianca Richter-Harm: „Das Co2, das durch den Druck entsteht, wird durch eine Zahlung an eine Stiftung kompensiert, die zum Beispiel Bäume pflanzt.“
Geschichten aus dem Leinland, kombiniert mit Aktionen und Inspirationen zum Umsetzen gibt es wöchentlich auf der Ennothek-Verlagshomepage: