Wuppertaler Jazzmeeting: Grenzgänge in drei Etappen
Beim Musikfestival im „Fuchspark“ treten am Wochenende sieben heimische und auswärtige Bands auf.
Wuppertal. Dass das Wuppertaler Jazzmeeting am kommenden Wochenende unter dem Motto „Grenzgänge“ steht, passt perfekt ins musikalische Projekt. Ein Jazzmusiker müsse immer offen für andere Musikrichtungen sein, sagt Ulrich Rasch, 2. Vorsitzender des Vereins „Open Sky“, der das dreitägige Festival am Wochenende organisiert. „Das Kernthema des Jazz ist die Improvisation.
Die Frage der Stilistik ist da eher relativ“, erklärt Rasch, der selbst Musiker ist. Das Wandeln an Grenzen und Überschreiten derselben gehört sozusagen zum Anforderungsprofil eines Jazzmusikers. Von Freitag bis Sonntag treten denn auch sieben Bands und Formationen im „Fuchspark“ (Westfalenweg 88) auf, die vom Jazz kommen oder zumindest Jazzeinflüsse haben, aber sich nicht allein auf diese Musikrichtung reduzieren lassen wollen.
Neben Jazzmusikern aus Wuppertal sind unter anderem auch Musiker aus Berlin, Köln und den Niederlanden zu sehen. „Die Bands waren in dieser Zusammenstellung noch nicht in Wuppertal zu erleben“, sagt Rasch. Den Auftakt macht am Freitagabend die aus Oakland (USA) kommende Jazzsängerin Brenda Boykin, die schon seit zwölf Jahren in Wuppertal lebt. Erst im Februar hat sie ihr drittes Solo-Album vorgelegt: Im „Fuchspark“ erwartet die bis zu 300 Besucher ein breites Spektrum aus Jazz, Blues, Pop und Rock. Begleitet wird die Sängerin von ihrer Band „wtal5“.
Im Anschluss tritt die Band „Seven Eleven“ aus den Niederlanden auf, die eine Mischung aus Funk und Rap bietet. Am Samstag unterhält das Marie Séférian Quartett mit orientalischen Märchen, die in ein neues musikalisches Gewand gesteckt werden. Aus Wuppertal kommt Andreas Bär, der unter dem Titel „Holzlippenfell“ mit fünf weiteren Musikern das Wechselspiel zwischen Jazz und klassischer Kammermusik erproben will.
„Das Programm hat Andreas Bär extra für den Abend zusammengestellt“, sagt der erste Vereinsvorsitzende Tillmann Braune. Begleitet wird Bär von namhaften Wuppertaler Musikern wie Wolfgang Schmidtke, Gerald Hacke und Peter Funda. Als dritter Act des Abends ist Kontrabassist Joscha Oetz mit seinem Trio zu erleben. Auf einen Mix aus Swing und zeitgemäßem Jazz setzt die vor fünf Jahren gegründete Band „Antes Jazzgarage“ - auch sie mit Musikern aus Wuppertal. Fast vergessene Jazz-Standards wird sie bei der Matinee am Sonntagvormittag anstimmen. Von der Wuppertaler Musikhochschule kommt das „String Brass Collective“, das Jazz und Swing auf dem Programm stehen hat.
Der Verein „Open Sky“ organisiert das Festival in diesem Jahr zum vierten Mal. Insgesamt erlebt das Jazzmeeting seine 14. Auflage. „Früher war das Festival an einem Tag - mit zwei Bühnen und fünf bis sechs Bands“, sagt Braune. Im vergangenen Jahr ging das Wuppertaler Jazzmeeting dann erstmals über drei Tage. Der Vorverkauf für das Festival laufe gut, erklärt Braune. Eine Kombi-Karte für alle drei Tage kostet 30 Euro, an der Abendkasse sind 35 Euro zu entrichten. Vor allem am ersten Abend könnte es voll werden, eine Vorbestellung der Karten wird deshalb empfohlen.