Lesen Postboten verschenken Bücher

Aktion zum Welttag des Buches.

Postboten verteilten an der Schwebebahn Bücher an Fahrgäste.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Sie haben wieder etwas verteilt, doch es waren diesmal keine Päckchen, Briefe oder Karten. Dennoch trugen die zehn Wuppertaler Briefträger schwer. In postgelber Kleidung und mit gelben Taschen und Kisten voller Leselektüre bestiegen sie am Wochenende die Schwebebahn. Sie verteilten an die überraschten Fahrgäste Bücher: Der Flashmob stand im Zeichen des nachgeholten „Welttag des Buches“.

Coronabedingt fielen Aktionen zum Tag des Buches, der eigentlich am 23. April begangen wird, zunächst aus. Im Zeitraum rund um den Weltkindertag am 20. September werden nun einige Aktionen nachgeholt. Die Deutsche Post ist Partner der Stiftung Lesen und hat sich für Wuppertal diese Aktion ausgedacht: „Im Wahrzeichen der Stadt wollen wir besonders Familien und Kinder erreichen“, sagt Sprecherin Jessica Balleer.

Kooperation mit
dem Wuppertaler Buchhandel

Seit 1997 geben die Stiftung Lesen und der cbj-Verlag jedes Jahr zum Welttag des Buches einen neuen Titel der Reihe „Ich schenk dir eine Geschichte“ heraus. In diesem Jahr ist es der Roman „Abenteuer in der Megaworld“ von Sven Gerhardt, der auch verteilt wird. Zusätzlich haben Stiftung und Verlag mit dem ansässigen Buchhandel kooperiert. Michael Kozinowski, Inhaber der Buchhandlung von Mackensen, war ebenfalls vor Ort. 100 Bücher vom „Wuppertaler Kanon der Literatur“ aus 2014 hat die Deutsche Post von ihm erworben, um sie ebenfalls zu verschenken. In dem Buch empfehlen Wuppertaler ihre persönlichen Lieblingsbücher.

„Normalerweise kommen am Welttag des Buches 500 bis 600 Schüler zu uns in die Buchhandlung. Wir erzählen ihnen dann, wie ein Buch entsteht“, erzählt Kozinowski.

An der Schwebebahnstation Zoo wird ein junger Familienvater mit dem Wuppertaler Kanon für Literatur überrascht. „Da werde ich als Wuppertaler bestimmt drin stöbern.“ Von ihrem Lieblingsbuch erzählt eine begeisterte Leserin. „Das ist ,Mein Tag ist deine Nacht’ von Melanie Rose“, bekennt sie, lässt sich aber gerne mit neuer Lektüre versorgen. Die Freude am Lesen zu fördern, ein neues Bewusstsein für das geschriebene und gedruckte Wort zu schaffen und den lokalen Buchhandel zu unterstützen, sind Ziele der Aktion.

Am Schwebebahnwagen-Fenster steht ein Leser schon in die neue Lektüre vertieft – es scheint zu funktionieren. Die Bücher fanden in der Schwebebahn schnell ihre Abnehmer und über die restlichen Exemplare freuten sich Bummler in der Fußgängerzone.