Stadtentwicklung Langerfeld hofft auf schnellen Fortschritt
Oliver Riethmüller aus Kirchheim unter Teck hat den Langerfelder Bunker gekauft. Er will Mietwohnungen in dem Gebäude umsetzen.
Langerfeld. Oliver Riethmüller schwäbelt am Telefon etwas, es ist sofort zu hören, dass er nicht aus dem Bergischen kommt. Das hat ihn aber nicht davon abgehalten, hier zu investieren. Denn Riethmüller ist derjenige, der am 23. August den Langerfelder Bunker ersteigert hat. 335 000 Euro hat er dafür ausgegeben. Jetzt will er Mietwohnungen daraus machen, und das so schnell es geht.
Seine Immobilien-Firma hat noch keine Häuser in Wuppertal, sagt er. Auch Jochen Braun, Leiter des Bauamts, sagt, ihm sei Riethmüller nicht bekannt gewesen. Die nächsten Liegenschaften seiner Firma gibt es laut Riethmüller in Datteln, nordwestlich von Dortmund.
Den Bunker habe er im Internet entdeckt, sagt er. Seine Firma sei immer auf der Suche nach neuen Mietwohnungen, und der Bunker sei eben Interessant gewesen. Nicht nur für ihn, wie Riethmüller sich erinnert. Bei der letzten Versteigerung, der vierten, sei der Bunker beinahe „umkämpft“ gewesen, sagt Riethmüller. „Da haben schon einige geboten.“
Er möchte mit dem weiteren Ausbau des Bunkers so schnell wie möglich beginnen. So weit es geht, will er dabei den alten Plänen folgen, sagt er. „Der Bunker ist relativ weit gediehen im Umbau“, sagt er. Da mache es Sinn. bei der bisherigen Planung zu bleiben. Die sehe zwölf Wohnungen auf drei Stockwerken vor, die auch schon angelegt seien.
Bei dem bisherigen Plan zu bleiben, macht auch aus anderen Gründen Sinn. Denn wenn Riethmüller den bisherigen Plan für die Baugenehmigung nochmals einreicht, dürfte das die Bearbeitungszeit deutlich verkürzen. Das sagt Jochen Braun vom Bauamt. Seine Mitarbeiter müssten dann den bisherigen Antrag nur noch einmal prüfen und könnten das Prozedere relativ schnell abschließen. Er spricht von wenigern Wochen.
Das liegt daran, dass die alte Baugenehmigung nicht erloschen ist, weil etwas nicht stimmte, sondern weil mehr als ein Jahr nichts an dem Gebäude passiert war.
Um den Prozess anzustoßen, hat Riethmüller sich auch schon bei Braun vorgestellt. Zusammen mit dem Bezirksbürgermeister Eberhard Hasenclever war er in dessen Büro zu Besuch, schon kurz nach der Ersteigerung. Sowohl Hasenclever als auch Braun haben einen guten Eindruck von ihm. Braun beschreibt ihn als seriös. Schon allein, dass er sich selbst so zügig gemeldet habe, erwähnen beide lobend.
Der Plan ist laut Riethmüller, noch dieses Jahr die Baugenehmigung zu beantragen, um am besten noch im Winter mit dem Innenausbau fortzufahren. Dafür möchte er eine Firma suchen, die den Bunker schlüsselfertig zu Ende baut. Er geht davon aus, dass das nicht länger als ein halbes Jahr dauern sollte.
Während der Plan des Vorbesitzers noch war, in dem Bunker Seniorenwohnungen einzurichten, möchte Riethmüller die Wohnungen regulär vermieten — und somit auch nicht fördern lassen. Laut WZ-Informationen waren in den Umbau für Seniorenwohnungen schon 850 000 Euro Fördermittel aus dem Land in den Bau geflossen.
Laut NRW Bank wurde der Umbau 2009 mit Mitteln der sozialen Wohnraumförderung bezuschusst. Ob schon Geld geflossen ist — und wie viel — unterliege dem Bankgeheimnis, sagt eine Sprecherin. Falls schon Gelder ausgezahlt worden seien, müssten diese aber zurückgezahlt werden.
Wie viel Geld der neue Besitzer Riethmüller noch in den Umbau stecken muss, weiß er noch nicht. Er suche gerade alle Unterlagen zusammen. WZ-Leser Horst Weyland, der den Bunker selbst schon ersteigern wollte, hatte in der WZ einmal von einer Million Euro Kosten gesprochen, die noch investiert werden müssten. Da habe er das Interesse verloren.
Für den Stadtteil sei der Kauf und die geplante Aufwertung höchst erfreulich, sagt Bezirksbürgermeister Eberhard Hasenclever. Er hofft auf schnellen Fortschritt bei dem Bunkerumbau. Darauf hat er lange gewartet.