Nachrichten aus Wuppertals Partnerstädten Liegnitz kämpft gegen das Hochwasser
Wuppertal · Die Unwetter in Osteuropa betreffen unter anderem Teile Polens, Tschechiens und der Slowakei.
Katastrophenalarm, nicht nur in Polen: Weite Teile Osteuropas ächzen unter der Last der jüngsten Starkregenfälle mit Überschwemmungen, die bereits mehr als 15 Menschenleben forderten. Auch Wuppertals polnische Partnerstadt Liegnitz kämpft mit den jüngsten Unwettern. Ein Krisenstab des städtischen Hochwasserschutzes um den neuen Stadtpräsident Maciej Kupaj tagt seit Beginn der Niederschläge regelmäßig und sogar nachts und konnte gestern die vorsichtige Zuversicht verbreiten, dass insbesondere von den Flüssen Kaczawa und Czana Woda derzeit keine akute Bedrohungslage zu erwarten sei. „Um 20.30 Uhr am Sonntag erreichte die Kaczawa in Dunin einen Pegel von 466 cm“, so die Liegnitzer Verwaltung am gestrigen Montag. Das sei der höchste Stand seit Ausrufung der Hochwasserwarnung am Samstag. „Zum Vergleich: Das absolute Maximum wurde am 15. April 1917 und am 20. Juli 1997 gemessen, als der Pegel des Kaczawa-Spiegels auf 540 cm anstieg.“ Seit gestern aber sei ein Sinken der Pegel zu verzeichnen, so der Stadtpräsident, „der Höhepunkt der Welle liegt hinter uns.“ 31 Kilometer Hochwasserdämme, die die Stadt schützen, würden ständig überwacht: „Die größte Herausforderung sind Leckagen, die sofort repariert werden müssen.“ In der Nacht zu Montag sei das Gebiet von Stare Piekary gesichert worden: „Dies ist eine äußerst schwierige Operation, da die Hochwasserdämme maximal mit Wasser durchnässt sind. Ihr Gewicht mit Sandsäcken in der Krone könnte die Böschung zerreißen.“ Angesichts der schweren Schäden hat die Regierung für die Hochwassergebiete in Niederschlesien, Schlesien und Oppeln den Katastrophenzustand ausgerufen. Regierungschef Donald Tusk hat für die Hochwasseropfer im Südwesten des Landes zudem die Bereitstellung von Hilfsgeldern in Höhe von einer Milliarde Zloty (rund 240 Millionen Euro) angekündigt.
Und es regnet weiter, Straßen und Keller sind überflutet, auch der Stadtpark steht unter Wasser. Um die Situation in Liegnitz sorgt sich auch der Wuppertaler Städtepartnerschaftsverein: „Wir haben seit Mittwoch letzter Woche mit Liegnitz gebangt und sind jetzt erleichtert, dass sich die Lage hoffentlich langsam entspannt“, so der Vorsitzende Jörg Eckholdt: „Diese Unwetter betreffen aber auch Gegenden, die wir als Freundeskreis und Touristen besucht haben, wie zum Beispiel Klozko. Auch an diese Orte denken wir.“
Schwer von den Unwettern betroffen sind auch Teile Österreichs, und Tschechiens, wo selbst kleine Flüsschen zu Sturzbächen wurden. In der slowakischen Hauptstadt Bratislava wurde der Notstand erklärt, etwas weniger dramatisch scheint die Situation in Wuppertals slowakischer Partnerstadt Kosice zu sein, von wo es bis gestern glücklicherweise keine Meldungen zu Überschwemmungsopfern gibt.