10. „danceComp“: Sportlicher und gesellschaftlicher Höhepunkt

Beim 10. „danceComp“ überzeugen auch die Wuppertaler Teilnehmer.

Wuppertal. Am Sonntagabend um 22 Uhr war der letzte Akkord verklungen, der letzte Pokal verteilt und der 10. „danceComp“ in der Historischen Stadthalle Geschichte. Knapp 5000 Tänzer aus Europa, den USA und Hongkong hatten drei Tage lang in 63 Turnieren für einen sportlichen wie gesellschaftlichen Höhepunkt in Wuppertal gesorgt und den zahlreichen angereisten Fans Standard- und Lateintänze zum Teil von Weltklasse geboten.

Aber auch gezeigt, dass das große Organisationsteam um Norbert Jung und Ivo Münster mit seiner großartigen Arbeit an Kapazitätsgrenzen angekommen war.

„Unsere Stadthalle und dieses Turnier erfreuen sich ständig steigender Beliebtheit“, sagt Ronald Frowein (Grün-Gold Casino Wuppertal), der zum Kreis der Turnierleiter und Wertungsrichter gehörte und wechselweise in den drei Veranstaltungssälen präsent war.

Sucht man nach kritischen Punkten, dann betrachtet Jung das zeitliche Zusammentreffen des letzten Turniertages mit dem Schwebebahnlauf und den damit verbundenen Sperrungen der Verkehrsachse als „sehr unglücklich“.

„Dadurch hatten Aktive und Zuschauer große Mühe, rechtzeitig zur Halle zu kommen“, so Jung, der Präsident des ausrichtenden Tanzsportverbandes NRW ist, der ansonsten ein rundum positives Fazit der Mammutveranstaltung zieht.

Und dass das so spielerisch leicht aussehende Tanzen ein äußerst harter Sport ist, das bemerkte der Besucher nicht nur, wenn er die faszinierende Körperbeherrschung, das atemberaubende Tempo oder die anspruchsvollen Schrittkombinationen bewunderte. Auch dann, wenn die Aktiven nach den Serien mit je fünf Auftritten jenseits des Parketts nach Luft schnappten, die Damen die Highheels mit Pantoffeln vertauschten oder die Standard-Herren sich ihrer Fräcke entledigten.

„Wir trainieren jeden Tag“, war die wie selbstverständlich klingende Antwort der jungen Geschwister Dina (14) und Mark (18) Verlotski (Grün-Gold-Casino), die sich am Freitagabend erstmals mit der internationalen Klasse in den Standardtänzen gemessen und sich im Mittelfeld der 80 teilnehmenden Paare behauptet hatten.

Ihre große Stunde schlug aber am Sonntagnachmittag in der Hauptgruppe A Standard, der „Kronprinzenklasse“. „Wir hatten auf einen Finalplatz gehofft“, so Dina. Dass sie bei der Siegerehrung aufs „Silbertreppchen“ steigen durften, war dann doch ein freudig begrüßter Lohn für die Angehörigen des Bundesleistungskaders.

Ganz oben auf dem Siegerpodest standen am Sonntag Gabi und Karl Sedlbauer (Grün-Gold) in der Senioren-A-Klasse, während ihre Clubkameraden Monika und Markus Scheffler im Weltklassefeld ab 35 Jahren es bei 148 teilnehmenden Paaren ins vordere Drittel schafften. „40 Stunden Arbeit, 20 Stunden Training pro Woche. Das ist gar nicht so leicht unter einen Hut zubringen“, so Bankkaufmann Markus Scheffler, der wie auch seine Frau Monika beim „Heimspiel“ gern weiter vorne gelandet wäre.

Zwei Runden überstanden auch Monika und Michael Buck in der älteren Seniorenklasse Standard, und alle sind schon im Geiste beim 4. bis zum 6. Juli 2014, wenn die Stadthalle zum 11. „danceComp“ ruft.