100 Kilometer: Ein Ultralauf, der Regionen verbindet
Guido Gallenkamp plant ein Laufereignis auf alten Bahnstrecken zwischen Wupper und Ruhr mit Start an der Mirke.
Wuppertal. Mit seinem „Zuckerspiel“, einem Halbmarathon und einem Zehn-Kilometer-Lauf durch das Burgholz ist der Wuppertaler Guido Gallenkamp in der hiesigen Läuferszene bereits bestens angekommen. Nun plant er ein „Ultra-Projekt“ gegen das das Zuckerspiel eher wie ein Zuckerschlecken oder ein Kinderspiel wirkt: Einen 100-Kilometer-Lauf, größtenteils auf ehemaligen Bahntrassen zwischen Wupper und Ruhr. Start und Ziel soll am Bahnhof Mirke sein.
„Einen solchen Lauf auf einer einzigen Runde gibt es in ganz Deutschland noch nicht“, schwärmt Gallenkamp, der die inzwischen weitgehend fertiggestellten Abschnitte von Nordbahntrasse, Kohlenbahn, Ruhrradweg und Niederbergbahn (heute Panoramaradweg) nutzen will und dafür auch schon einem Termin ausersehen hat: Samstag, 5. April, 2014.
Auf die Idee war der 34-Jährige, der selbst schon mal einen „100er“ gelaufen ist, auf einer Rad-Rundtour von Wuppertal über Hattingen und Essen gekommen, nach der sein Tacho etwa 100 Kilometer zeigte. Nach der Städteabfolge hat er das Projekt „Whew100“, genannt. Das passe auch, weil es in Englisch ein Ausruf der Anstrengung sei.
Anstrengend ist für Gallenkamp seitdem auch die Umsetzung des Vorhabens, in das er bereits 400 Arbeitsstunden gesteckt hat, von der genauen Streckenwahl, über die Suche von Partnern vor Ort und natürlich Gespräche mit Ämten der sieben Städte an der Strecke. Mit dem MTV Elberfeld hat er in Wuppertal einen starken Verein als Partner gefunden, in Hattingen ist der TuS mit im Boot, auf dessen Sportplatz am Wildhagen eine von drei Wechselzonen eingerichtet werden soll.
Gallenkamp plant nämlich neben dem „Solo“-100er auch eine Zweier- und eine Viererstaffel, sowie ein „R’n'B“, was in diesem Fall run and bike bedeutet. Zwei Athleten teilen sich dabei die Strecke im Lauf und auf dem Fahrrad. Gallenkamp ist überzeugt davon, dass es für eine derartige Veranstaltung bundes- und europaweit viele Interessenten gibt, die dafür nach Wuppertal kommen würden, und hat das auch durch eine Online-Umfrage untermauert.
Um auf die 560 Starter zu kommen, durch die sich bei dem aufwändigen Projekt eine schwarze Null schreiben lasse, soll es auf der Nordbahntrasse zudem einen Fünf- und einen Zehnkilometer-Lauf geben, für die er auch schon die Sponsoren wie die Stadtwerke gefunden habe, mit denen es auch schon Gespräche über den Transport der Staffelläufer gab. Weil der Tunnel Dorp, wie sich jetzt bei einem Gespräch mit Nordbahntrassenteam und Stadt herausstellte, zu diesem Zeitpunkt geschlossen sein wird, soll sich dieser Lauf zwischen den Wendepunkten Ottenbruch und Rott abspielen.
Eine neue Linienführung für den Ultra muss sich Gallenkamp noch für den Abschnitt zwischen Wichlinghausen und Nächstebreck ausdenken, da es zum Zeitpunkt des Laufs durch Verspätungen im Bauzeitplan dort vermutlich noch Baustellen auf der Nordbahntrasse geben werde, wie Gallenkamp nun ebenfalls erfuhr. „Das macht die Sache natürlich aufwändiger, aber nicht unmöglich. Ich muss hoffen, dafür noch weitere Unterstützer zu finden“, sagt er und legt sich fest: „Der Wuppertaler Teil des Trassenlaufes findet auf jeden Fall statt.“
Bei den vielen Brettern, die er schon gebohrt hat und seiner guten Vernetzung in der Laufszene kann man ihm auch zutrauen, den Rest noch zu stemmen. „Man darf nicht vergessen, welchen touristischen Werbewert eine solche Veranstaltung hätte. Du läufst auf den Trassen lang und kommst im Grün mitten durch die Städte. Das hat keine andere Region“, so Gallenkamp. Die gesamte Planung im Internet unter