300 Kinder lernten in den Ferien schwimmen

Das Angebot des Schwimmverbandes Wuppertal ist seit 2008 auf 30 Kurse gewachsen.

Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Seinem guten Ruf als Schwimmstadt ist Wuppertal in den Osterferien wieder gerecht geworden. In der Schwimmoper, im Schwimmleistungszentrum auf Küllenhahn und im Schwimmbad am Röttgen ging es in den vergangenen Tagen aber nicht um Bestzeiten oder Titel, sondern für 300 Nichtschwimmer und Schwimmanfänger darum, sich im kühlen Nass sicherer zu bewegen.

„NRW kann schwimmen“ — so heißt das Angebot, das auch in diesem Jahr wieder komplett ausgebucht war. „Angefangen haben wir 2008 mit nur wenigen Kursen, jetzt sind es 30. Im Vergleich mit anderen Städten liegt Wuppertal weit vorne, in Düsseldorf werden in den Osterferien zum Beispiel zwölf Kurse angeboten“, sagt Petra Focke, die für den Wuppertaler Schwimmverband seit einigen Jahren die Kurse organisiert.

Die vom Land NRW bezuschussten Kurse kosten für die Schüler von der dritten bis siebten Klasse nur zehn Euro für zehn Kursstunden zu je 45 Minuten. „Mit diesem Preis erreichen wir auch wirtschaftlich schwächere Familien. Vorarbeit bei der Anmeldung leisten die Schulen“, berichtet Petra Focke. So müssen die Eltern in einem Fragebogen angeben, ob ihre Kinder schwimmen können und wie sicher sie sich im Wasser bewegen. Allein auf die Angaben von Eltern und Kindern verlassen sich die geschulten Übungsleiter des Schwimmverbandes aber nicht. „Da sind auch immer welche darunter, die einfach reinspringen, obwohl sie gar nicht schwimmen können. Sie sagen ’ja’ und gehen unter“, sagt Petra Focke. Entsprechend aufmerksam muss die Aufsicht am Beckenrand sein.

Ziel der Kurse ist für die Kinder das „Seepferdchen“, die erste Prüfung auf dem Weg zum geübten Schwimmer. „Das klappt aber nicht bei allen Kindern gleich im ersten Anlauf, deshalb haben wir immer wieder viele darunter, die einen zweiten oder dritten Kurs machen“, so Focke.

In der wunderschönen Schwimmoper sind zeitgleich drei Kurse im Wasser. André Wegener betreut eine Gruppe im Nichtschwimmerbecken, während Pascal Fuhrmann, Jannis Bauer und Nina Berkenberg beobachten, wie ihre Schüler im tiefen Wasser des großen Beckens erste Bahnen ziehen. Der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund liegt landesweit bei mehr als 60 Prozent. Petra Focke hat die Beobachtung gemacht, dass es auch in den weiterführenden Schulen nicht mehr selbstverständlich ist, dass alle Schüler sicher schwimmen können. Somit sind die Kurse die beste Vorbeugung gegen Badeunfälle. Die nächsten Kurse von „NRW kann schwimmen“ werden in den kommenden Herbstferien angeboten.