Boxen Agon sagt Boxgala in Wuppertal ab
Kämpfe sollen ohne Publikum im Gym stattfinden. Zusammenarbeit mit Sportstadt gelobt.
Die Boxsportfans in Wuppertal hatten sich riesig darauf gefreut, doch am Sonntag kam für die geplante Boxgala in der Bayer-Halle am 21. März mit Vincenzo Gualtieri als Lokalmatador die Absage. Der Berliner Boxstall Agon Sports als Veranstalter zog damit die Konsequenzen aus der Corona-Krise. Auch eine vor einer Woche beschlossene Beschränkung der Zuschauerzahl auf 950 war durch die aktuelle Entwicklung überholt worden. Die mehr als 700 Karten, die für die Boxgala bereits verkauft wurden, können nun zurückgegeben werden. Infos dazu gibt es unter ticketmaster.de, heißt es von Agon Sports, das seinen Boxern und den Boxfans zumindest ein Trostpflaster bietet: Nach derzeitigem Stand sollen die Kämpfe am kommenden Samstag trotzdem ausgetragen werden, und zwar im Agon-Gym in Berlin und ohne Zuschauer. Die sollen aber die Gelegenheit erhalten, sie im Livestream auf Bild.de zu verfolgen.
„Diese Entscheidung ist nach Rücksprache mit dem Gesundsheitsamt Wuppertal und aufgrund der nicht absehbaren Entwicklung der Corona-Pandemie gefallen“, teilte Agon Sports & Events am Samstag mit. Agon-Chef Ingo Volckmann dazu: „Wir hätten sehr gern in Wuppertal gekämpft, denn es ist Vincenzo Gualtieris Heimat und eine großartige Stadt für den Boxsport. Doch die Gesundheit ist das höchste Gut, das wir haben und muss unbedingt geschützt werden. Deshalb unterstützen wir die Maßnahmen der Behörden zur Eindämmung des Coronavirus’. Ich möchte mich bei unseren Sponsoren, insbesondere der Sportstadt Wuppertal um Jörg Wolff bedanken, die dazu beigetragen hätten, eine großartige Boxgala auf die Beine zu stellen.“
So könne sich Agon Sports weiter vorstellen, zu einem späteren Zeitpunkt eine Boxgala in Wuppertal auszutragen. „Das haben wir auch unserem Boxer Vincenzo Gualtieri versprochen“, so Agon-Sprecher Rene Lorenz. Gualtieri sollte in Wuppertal seinen ersten Kampf um die Meisterschaft des Bunds Deutscher Berufsboxer bestreiten. Außerdem, so Lorenz, sei die Zusammenarbeit mit der Sportstadt und Jörg Wolff, die ihr Netzwerk zur Verfügung gestellt hätten, hervorragend.
Das bestätigt umgekehrt auch Jörg Wolff: „Ich glaube, die haben sich über die hohe Qualität der Zusammenarbeit gewundert. So hätte etwa Audi seine Autos hier zur Verfügung gestellt, haben viele unserer Mitglieder Kartenkontingente abgenommen. Wenn Agon Sports innerhalb der kommenden zwölf Monate hier erneut eine Boxveranstaltung planen würde, wäre die Sportstadt sicher bereit, wieder mitzumachen“, so Wolff. Gleichzeitig hebt er das Entgegenkommen vieler lokaler Protagonisten hervor, denen durch die Absage Ausfälle entstanden sind. So hätten etwa SoppSec, das den Sicherheitsdienst stellen sollte, und die Malteser, die für den Rettungsdienst engagiert waren, auf ihre Honorare verzichtet.
Ob die Kämpfe vor dem Hintergrund der aktuellen Dynamik rund um Corona am kommenden Samstag wirklich in Berlin stattfinden können, da ist Wolff noch skeptisch. Auf der Fightcard stehen weiter sechs Kämpfe. Neben dreier Vorkämpfe der Agon-Mittelgewichtler Adam Amkhadov, Jama Saidi und von Halbschwergewichtler Fabian Thiemke sind drei Hauptkämpfe geplant. Vincenzo Gualtieri kämpf gegen den Hamburger Alexander Pavlov. Björn Schicke will seinen EU-Titel im Mittelgewicht verteidigen und Superweltergewichtler Jack Culcay seinen WBO-International-Gürtel gegen Hassan Mwakinyo.