Fußball Mit der Handy-App unter Trainerkontrolle

Wuppertal · Die Bezirksligisten Vohwinkel und Ronsdorf setzten auf individuelle Vorbereitung.

Vorerst bis 19. April ist in den Fußball-Amateurligen der Betrieb ausgesetzt. Wie sich auf eine mögliche Fortführung des Ligabetriebs danach einstellen, ohne die nötigen Vorsichtsmaßnahmen und Regeln der Stadt zu verletzen? Diese Frage stellt man sich unter anderem bei den Bezirksligisten TSV Ronsdorf und FSV Vohwinkel, die beide noch um den Aufstieg mitspielen.

„Natürlich ist das alles sehr frisch und die Reaktionsmöglichkeiten sind begrenzt. Denis Levering, Trainer unserer ersten Mannschaft, wird sich dazu schnellstmöglich Gedanken machen und die Spieler instruieren, wie sie sich fit halten“, sagte Roman Benkert, Sportlicher Leiter beim TSV, der WZ. Eine Handy-App, bei der die Spieler dem Coach ihre Laufaktivitäten übermitteln können, sei schon seit längerem installiert. „Wir haben daher zunächst einmal den Trainingsbetrieb für die kommenden 14 Tage eingestellt, Das wird man aber von Woche zu Woche verlängern, wenn es nötig ist, und die sozialen Kontakte innerhalb des Vereins auf ein absolutes Minimum reduzieren.“ Die Gesundheit gehe vor, der Fußball sei nicht der Nabel der Welt. „Vielleicht ist ja nach den kommenden 14 Tagen eine gemeinsame Laufeinheit an der Talsperre oder eine Platzeinheit möglich“, so Benkert. Allerdings habe man keinen Einfluss darauf, wie der Einzelne mit dieser Situation umgehe: „Was nützt es, wenn wir nicht gemeinsam trainieren, man aber in Clubs und Discos abschwitzt“, sagt er und wünscht sich auch für Freizeitaktivitäten eine konsequente Regelung, sprich eine Schließung der Veranstaltungsorte.

Was die Bundesliga-Vereine beschäftigt, ist auch für den Amateurbereich relevant: Was passiert, wenn die Saison abgebrochen werden muss? Wird dann der aktuelle Tabellenführer zum Meister erklärt oder die komplette Saison annulliert? Für Benkert wäre das ein Unding: „Das kann man nicht machen, weil es allen Mannschaften gegenüber nicht gerecht wäre. Man sollte die Saison irgendwann zu Ende spielen.“

Gaißmayer hofft darauf,
die Spiele nachholen zu können

Beim FSV Vohwinkel wurden ähnliche Maßnahmen ergriffen. Holger Gaißmayer, Sportlicher Leiter bei den Füchsen, dazu: „Wir haben den Jungs erst einmal zwei Wochen trainingsfrei und einen Trainingsplan an die Hand gegeben, mit dem sie sich in Eigenregie fit halten. Er beinhaltet drei bis vier Laufeinheiten pro Woche für den Ausdauer-, Intervall- und Sprintbereich.“ Bis 19. April sei der Platz an der Lüntenbeck zunächst gesperrt. Man werde kein unnötiges Risiko eingehen und zunächst auf gemeinsame Trainingseinheiten verzichten. „Das ist, gerade nach dem Derby-Sieg beim TSV Ronsdorf, zwar bitter für uns und wir hätten auch gerne am Sonntag gegen Ayyildiz Remscheid gespielt, um unsere Ausgangsposition zu verbessern.“ Gaißmayer würde sich wünschen, dass man nach der Pause eine Regelung findet, die mehrere „Englische Wochen“ vorsieht, statt beispielsweise eine Verlängerung der Saison um vier Wochen: „Es ist doch gleich, ob wir mittwochs trainieren oder spielen. Eine Annulierung der Saison fände ich nicht in Ordnung, gerade wenn man die Investitionen, die die Vereine tätigen, berücksichtigt.“ Eine verkürzte Sommerpause oder den Wegfall des GA-Pokals im Sommer sehe er als mögliche Lösungsansätze, um die laufende Saison vernünftig zum Abschluss zu bringen. „Ansonsten versuchen wir, uns an die Vorschriften zu halten und hoffen, dass wir gesund bleiben.“ Weder beim TSV Ronsdorf noch beim FSV Vohwinkel wurden bisher übrigens Verdachtsfälle festgestellt.

(ryz)