Fußball TSV Ronsdorf kann wieder auf Knipser Robin Rehmes bauen

Wuppertal · Nach seiner langwierigen Knieverletzung findet der 24-Jahre alte Vollblutfußballer beim Bezirksligisten zurück zu alter Stärke.

Robin Rehmes war bei den Stadtmeisterschaften in der Uni-Halle mit sieben Treffern Torschützenkönig des Turniers und trug so zum Titelgewinn des TSV Ronsdorf bei.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Robin Rehmes ist zurück - und ganz offenbar da, wo er sich am wohlsten fühlt: beim TSV Ronsdorf. Ein Jahr lang hatte der Vollblutfußballer nach einem Meniskusschaden im Knie kein Fußball mehr gespielt. Jetzt zeigt der 24-jährige und bei 1,84 Metern und 76 Kilo recht schlaksig wirkende Offensivspieler wieder, welche Qualitäten in ihm stecken. Mit sechs Toren und fast ebenso vielen Vorlagen hat er dazu beigetragen, dass die Zebras nach elf Spielen ohne Niederlage in der Bezirksliga wieder Richtung Platz zwei - also Relegationsaufstiegsplatz - schielen können, den sie in der vergangenen Saison noch ohne Rehmes am Ende belegt hatten.

Am vergangenen Samstag half Rehmes außerdem entscheidend dabei mit, dass die Ronsdorf ihren Titel als Wuppertaler Stadtmeister behaupten konnten. Mit sieben Treffern wurde er Torschützenkönig des Turniers, konnte auf dem Kunstrasenviereck in der Uni-Halle seine feine Technik und seinen Klasse-Abschluss hervorragend zur Geltung bringen. „Halle ist normal nicht mein Ding, auch wegen meines Knies. Aber das war heute natürlich eine tolle Sache“, strahlte der viel Gelobte anschließend.

Innerhalb von zwei Jahren aus der Bezirksliga bis in die Oberliga

„Robin ist ein Spieler, wie ihn sich jeder Trainer wünscht, fußballverrückt, technisch versiert, gut im Eins-gegen-Eins und unglaublich abschlussstark in der Box“, schwärmt Ronsdorfs Sportlicher Leiter Roman Benkert, bei dem Rehmes schon in der Jugend und später in der zweiten Mannschaft gespielt hat. In seinem ersten Seniorenjahr wurde er dort mit 32 Treffern Torschützenkönig. Doch weil der Trainer des damaligen Landesligateams zunächst keine Verwendung für ihn hatte, wanderte Rehmes zum FSV Vohwinkel ab, marschierte mit den Vohwinkelern in zwei Jahren von der Bezirksliga bis in die Oberliga durch. Dort traf er dann bei 19 Einsätzen immerhin fünf Mal, bevor ihn die schwere Verletzung stoppte. Zunächst wurde sogar ein Knorpelschaden befürchtet.

In der vorigen Saison versuchte er unter seinem ehemaligen Vohwinkeler Trainer Marc Bach beim Oberligisten VfB Hilden einen Neuanfang, doch das Knie wollte noch nicht so recht, und dann war ihm der Aufwand auch zu groß. „Jedesmal 20 Kilometer nach Hilden und zurück, das wurde mir zu viel“, sagt Rehmes, der in Nächstebreck bei einer Firma für Spezialtransporte arbeitet und auch in der Nähe wohnt. Im Januar vor einem Jahr ließ er sich dann operieren, spielt jetzt zwar mit Kinesio-Tape, doch das Knie hält.

So sagte er zu, als ihn Benkert nach Beginn dieser Saison fragte, ob er nicht zurück zum TSV kommen wolle. Seitdem hat er die Lust am Fußball wiederentdeckt, ist aus dem offensiven Mittelfeld der Zebras kaum wegzudenken, ob über die außen oder zentral als Zehner. „Wenn das Knie hält, will ich auf jeden Fall mit dem Fußball noch etwas erreichen“, sagt Robin Rehmes. Das Zeug dazu hat er.

(gh)