Ultra-Langlauf Vorfreude auf ersten 100-km-Lauf

Achim Goldschmidt geht beim WHEW zum ersten Mal auf die 100 Kilometer lange Runde.

Achim Goldschmidt nimmt erstmals einen 100-Kilometerlauf in Angriff.

Foto: WZ/Fischer, Andreas H503840

„Dieser WHEW 100 ist ein so toller Lauf in einer richtig familiären Atmosphäre. Ich freue mich schon drauf“, sagt der vereinslose Achim Goldschmidt, der am Samstag, 4. Mai um 7 Uhr vom Mirker Bahnhof aus auf die 100 Kilometer lange Strecke geht, zusammen mit rund 250 Sportlerinnen und Sportlern. „Ich war von Anfang an dabei und habe gesehen, wie sich dieser Wettbewerb entwickelt hat. Da merkt man, dass der von Läufern für Läufer ausgerichtet wird“, lobt Goldschmidt den Organisator Guido Gallenkamp.

Trotzdem ist die sechste Auflage für Goldschmidt eine Premiere. „Ich habe schon 50 Kilometer gelaufen, in der 4 mal 25 Kilometer-Staffel mitgemacht und die Strecke mit einem Freund zusammen halb und halb per Rad und zu Fuß zurückgelegt. Im vorigen Jahr bin ich mit meinem Laufpartner Chris Anger Zweiter geworden. Und jetzt will ich mich erstmals über de 100 Kilometer versuchen. Meine bisher längste Strecke war der Röntgenlauf in Lennep über 63 Kilometer.“

Eine Herausforderung mit ungewissem Ausgang. „Mir fehlen wegen einer Verletzung (unter anderem einer Achillessehnenreizung) rund vier Wochen Training. Deshalb ist es vordringlich mein Wunsch, ins Ziel zu kommen“, sagt der vegan lebende Athlet, der vor neun Jahren die Ernährung umgestellt hat und dadurch Vorteile bei der Regeneration sieht. Mit seinen 34 Jahren ist er ein „Youngster“ unter den Ultra-Marathonläufern. Die meisten Frauen und Männer sind älter als er.

Offensichtlich braucht man vornehmlich mentale Kraft, um eine solche Strapaze zu meistern. Und natürlich Training. Vier bis fünfmal zieht Achim Goldschmidt pro Woche die Laufschuhe an, um die Höhen und Täler Wuppertals zu durchqueren. „Am liebsten laufe ich über Waldboden wie beim Plettenberg-Marathon“, sagt er, wohl wissend, dass der WHEW 100 (Wuppertal-Hattingen-Essen-Wuppertal) bis auf die rund 15 km auf der Sprockhöveler Glückauf-Trasse über Asphalt führt. „Da braucht man gutes Schuhwerk, damit es keine Krämpfe gibt.“

Allerdings ist ihm klar, dass es immer mal Momente gibt, wo etwas zwickt. „Dann darf man sich dem Schmerz nicht hingeben. Man muss Strategien entwickeln, wie man mit Schmerzen umgeht.“ Um Problemen auch am Rumpf vorzubeugen, stehen Stabilisationsübungen auf dem Programm des beruflich als Schlosser bei Axalta in Hatzfeld tätigen Läufers. Eine andere Art mit Schmerzen umzugehen, ist Ablenkung, und die hat Goldschmidt am Samstag in Gestalt eines Freundes, der ihn auf dem Fahrrad begleitet. „Wir unterhalten uns während des Laufes, und er hat auch Wasser, Müsliriegel und Bananen dabei.“ Die erhalten die Teilnehmer auch an de13 Verpflegungsstellen, die Organisator Guido Gallenkamp entlang der Rundstrecke eingerichtet hat.

Alle 25 Kilometer gib es Punkte, von denen aus Läufer, die aufgeben mussten, per Shuttle zum Start am Mirker Bahnhof gebracht werden. Aber, daran denkt Achim Goldschmidt nicht. „Ich möchte ankommen und den Beifall und die Anfeuerungsrufe der Zuschauer hören, wenn wir wieder auf Wuppertaler Gebiet sind. Die bedeuten Motivationsschübe, dass man fast ins Ziel getragen wird.“

Die Startplätze für den WHEW 100 sind schon vergeben. Neben dem 100-Kilometerlauf kann die große Runde auch in Staffelwettbewerben absolviert werden. Zusätzlich gibt es Läufe über 10 und 5 km ab Bahnhof Mirke auf der Nordbahntrasse.

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