Sportler der Woche Anton Wilms: In elf Stunden mit dem Fahrrad auf Mount Everest-Höhe

Wuppertal/Gevelsberg · Wuppertaler fuhr am Jahrestag der Erstbesteigung die Everest-Challenge mit. 47 Mal erklomm er die Bergstraße in Gevelsberg.

Anton Wilms bei einer „Flachetappe“ beim Training für die Everest-Challenge. Mehr als 5000 Kilometer fuhr er dieses Jahr bereits.

Foto: Wilms/Anton Wilms

Anton Wilms hat den Gipfel des Mount Everest bezwungen - jedenfalls symbolisch. In 11:30 Stunden mit dem Fahrrad und ohne zusätzlichen Sauerstoff meisterte er am vergangenen Samstag 8900 Höhenmeter und bestand damit die von zwei Portalen (Everesting.cc und Lifecycle Magazine) ausgelobte Everest Challenge anlässlich des 48. Jahrestags der Erstbesteigung des mit 8848 Metern höchsten Berges der Erde.

Der 31 Jahre alte Wuppertaler, im normalen Leben Logistikkoordinator bei Coroplast, stellt sich gern neuen Herausforderungen, ist erst vor gut einem Jahr nach Verletzungen vom Mountainbike und BMX aufs Rennrad umgestiegen „Um die Kondition zu behalten“, wie er sagt. Der tägliche Weg mit dem Fahrrad aus Elberfeld zur Arbeit reicht da nicht. Fast 5200 Kilometer ist er in diesem Jahr schon gefahren, um die „Everest“-Herausforderung anzunehmen. „Eigentlich hatte ich mir dafür die Oberbergische Straße ausgesucht, doch da es ein Samstag war und ich durch die Corona-Lockerungen mit viel LKW-Verkehr gerechnet habe, bin ich auf die Bergstraße in Gevelsberg ausgewichen“, berichtet er. Die ist für Lastwagen eigentlich verboten, doch hätte Wilms gewusst, dass dort an diesem Tag Holz aus dem Wald abtransportiert wurde - per Sattelzug - hätte er sich wohl anders entschieden.

Vor Ort zog er die Sache dennoch durch.

Ein Anstieg 190 Höhenmeter, zwei Kilometer lang, das bedeutete 47 Mal rauf und runter. Am Ende hatte er mit Warmfahren 215 Kilometer auf dem Tacho, war um 5.30 Uhr zum ersten Anstieg gestartet. „Alle fünf Runden habe ich an meinem Auto eine kurze Pause gemacht, um Wasser nachzufüllen“, sagt er, dazu mit Bananen, Energieriegeln und -gel den nötigen Kraftstoff. „Ab 5000 Höhenmetern wurde es schwer, aber ab 7000 ein Kampf“, erzählt er und fühlte sich ein bisschen wie ein Bergsteiger am Mount Everest, der ab 8000 Meter in die so genannte Todeszone klettert. Wilms hielt durch und war am Montag schon wieder fit für die Fahrt zur Arbeit und eine Runde Wake-Bord-Fahren in Langenfeld.