ASV zaubert in der Bayer-Halle
Im letzten Turnier der Hallenfußball-Saison in Wuppertal holten sich die Barmer doch noch einen Pokal.
Wuppertal. Zum Abschluss wurde es noch mal spannend beim 10. Günter-Taudien-Gedächtnis-Cup: Mit 2:2 hatten sich die Finalgegner ASV und FSV Vohwinkel nach regulären zehn Spielminuten getrennt. Das Strafstoß-Schießen folgte, und da parierte ASV-Keeper Fabio Rizza zweimal bravourös, während die ASV-Schützen viermal so souverän trafen, dass Stefan Kroon im Vohwinkeler Tor keine Abwehrchance hatte. Der ASV hatte seinen Vorjahres-Triumph beim letzten von drei Wuppertaler Hallenturnieren wiederholt und eine großartige Leistung abgeliefert.
ASV, das war vor allem wieder der „Ästhet am Ball“ Issa Issa, den Trainer Werner Kasper als einen Glücksfall bezeichnete, und der mit neun Feldtoren teilweise aus „unmöglichen“ Winkeln auch der beste Schütze des Turniers war. Selbstverständlich gehörte er auch zusammen mit Jan Lange, Thomas Isberner und Adem Kanber zum ASV-Quartett, das beim Neunmeter-Schießen traf.
„Aber uns ging es neben dem Spaß vor allem darum, Eigenwerbung zu betreiben“, meinte Kasper und lobte das Auftreten seines Teams, das die Gruppenphase mit fünf Siegen problemlos gemeistert hatte. Einer der Gruppensiege war das 2:1 gegen den FSV Vohwinkel, der diesmal mit einer weiteren Niederlage gegen die technisch beschlagenen Kicker des TFC holprig gestartet war. Doch dann drehten die Schützlinge von Marc Bach auf, schlugen Sonnborn, Union Wuppertal und Union Velbert, und Trainer Bach sagte schmunzelnd: „In den beiden letzten Turnieren waren wir stark gestartet und dann doch ausgeschieden, heute ist es hoffentlich umgekehrt.
Tatsächlich: Als Zweiter der Gruppe A schlug der FSV im Halbfinale die Spielvereinigung Rade 4:0 und stand im Endspiel. „Doch, das hat mir heute gut gefallen. Ich bin zufrieden“, war das Fazit von Marc Bach.
Ein regelrecht strahlendes Lächeln hatte Ronsdorfs Trainer Daniel Meike nach dem Erfolg im Strafstoß-Schießen um den dritten Platz aufgesetzt. „Wir sind hier nur mit der zweiten Garnitur angetreten und hatten mit Heiligenhaus, Radevormwald und Grün-Weiß starke Gruppengegner. Dass wir es bis ins Halbfinale geschafft haben, freut mich sehr“, so Meike, der erfreut registrierte, dass sein Torhüter Lucio Fiori zum besten Keeper des Turniers gewählt wurde. Er hatte unter anderem mit Klasseparaden beim Kampf um Bronze zwei Strafstöße abgewehrt.
Rätsel gab Mitfavorit Spielvereinigung Heiligenhaus (Landesliga) auf. Nach drei klaren Siegen ohne Gegentor gab es gegen Radevormwald ein geradezu demütigendes 0:5, dem noch ein 1:3 gegen Dabringhausen folgte. Mehr hatte sich wohl auch Carsten Tracogna, Trainer des TFC, versprochen. „Nein, ich bin nicht zufrieden. Wir haben bei unseren Niederlagen keine Gegenwehr gezeigt“, schimpfte er, während Jean Baumgarten, der Grün-Weiß coachte, ebenfalls mit dem Abschneiden haderte. Gruppenvierter, das war hart, und vor allem an dem 0:4 gegen Heiligenhaus hatte er zu knabbern. „Da liegen wir 0:1 zurück, und dann rennen die Jungs alle nach vorne und wollen den Ausgleich machen“, so der Routinier, schob aber eine Erklärung hinterher: „Wir haben nur drei Spieler, die älter als 20 sind.“ Die Erfahrung, dass es ein gutes Turnier war, machte Gastgeber SV Bayer, nach dessen Spielplan man die Uhr stellen konnte, und dessen Team in Gruppe B nur Sechster wurde. „Wir sind Gastgeber, und da hat man sich ein wenig zurückzuhalten“, meinte Trainer Ibo Cöl völlig entspannt.