Auf Medaillenjagd in Peru
Bei der Junioren-WM in Lima zählt der Wuppertaler Freistilspezialist zu den Vielstartern.
Vom Regen in die Traufe ist der Wuppertaler Nachwuchsschwimmer Max Mral geraten. Doch das betrifft allein die Wetterverhältnisse, denn sportlich steht der 18-Jährige von der SG Bayer vor seiner bisher wohl größten Herausforderung. Bei den 3. Fina-Juniorenweltmeisterschaften im Schwimmen in Peru trifft der Langerfelder heute bei seinem Start mit der deutschen 4 x 100-m-Freistilstaffel nicht nur auf bärenstarke Konkurrenten, sondern er muss sich auch mit herbstlichen Außentemperaturen von 15 bis 17 Grad anfreunden. „Weil es in Lima so kalt ist, bauen die Veranstalter kurzfristig eine Überdachung für das Freibad, wo die Wettkämpfe stattfinden sollen“, berichtet der 18-jährige Schüler in die Heimat.
Das Abenteuer Junioren-WM begann für Mral vor einer Woche, denn so lange plante der Deutsche Schwimmverband den Vorlauf für seine Aktiven zur Akklimatisation ein. Auf der Südhalbkugel ist Winter, von daher sind die kühlen Temperaturen keine große Überraschung für das deutsche Aufgebot. Die Tage vor dem ersten Start nutzte Max Mral vor allem, um sich von den Strapazen des langen Hinflugs zu erholen. Die deutsche Mannschaft ist in einem Hotel optimal untergebracht.
Der Deutsche Schwimm-Verband reiste mit zehn Athleten (drei Frauen, sieben Männer) an. „Schauen wir mal, was am Ende einer langen Saison noch geht”, sagte Junioren-Bundestrainer Achim Jedamsky. Teams aus 64 Nationen mit mehr als 600 Sportler der Jahrgänge 1993 bis 1995 bei den Jungen und 1994 bis 1996 bei den Mädchen kämpfen um die Medaillen. Max Mral zählt unter den 600 Aktiven sicherlich zu den Vielstartern, denn er wird über 50 m, 100 m und 200 m Freistil Einzelstarts absolvieren sowie mit den deutschen Staffeln über die 4 x 100 m Freistil, die 4 x 200 m Freistil ins Rennen gehen. Den Schlusspunkt will er mit der Lagenstaffel setzen.
Qualifiziert hatte sich Max Mral mit starken Leistungen bei den Jugend-Europameisterschaften in Belgrad im Juli. Dort schwamm er über 200 m Freistil in 1:51,77 Minuten persönliche Bestzeit, verpasste aber das Finale ganz knapp. Mehr Glück hatte der Freistilspezialist als Mitglied der deutschen Staffeln. Mit Bronze über 4 x 100 m Freistil und der Silbermedaille mit der Lagenstaffel feierte Max Mral seine bisher größten sportlichen Erfolge.
Einzuschätzen, welche Chancen der mehrfache deutsche Junioren-Meister über 100 m und 200 m Freistil in der peruanischen Hauptstadt hat, fällt schwer. Über die Stärken gerade der nicht europäischen Schwimmer ist nämlich so gut wie nichts bekannt.
Gespannt darf man aber auf zahlreiche Athleten sein, die möglicherweise schon im kommenden Jahr bei den Olympischen Spielen in London groß auftrumpfen werden. Für Max Mral endet mit der WM in Lima eine lange und schwere Langbahnsaison 2011. Seit den Deutschen Meisterschaften Anfang Juni schwimmt er auf höchstem Niveau. Ob er nach mehr als zwei Monaten Dauerstress jetzt noch einmal Bestleistungen bringen kann, muss daher abgewartet werden.