Ausgleich in letzter Minute

Nach einer schwachen Leistung gegen den VfB Lübeck erkämpft sich der Wuppertaler SV am Freitag noch einen Punkt.

<strong>Wuppertal. Die Lizenz für die 2. Fußball-Bundesliga hat der Wuppertaler SV Borussia am Freitag ohne größere Auflagen erhalten. Sportlich dürfte die Versetzung in die höhere Klasse allerdings nach dem 1:1 gestern Abend gegen den VfB Lübeck ein Traum bleiben. War der Punkt, den Tobias Damm mit seiner einzigen starken Szene erst in der letzten Minute sicherte, schon kaum ausreichend für das Erreichen des großen Ziels, so war die Leistung schlichtweg mangelhaft. Dass vor immerhin 3800 Zuschauern im Zoo-Stadion zwei Mannschaften auf dem Platz standen, die vor wenigen Wochen noch den Tabellenführer geschlagen hatten, wurde in keiner Phase deutlich. Erneut war offenkundig, wo beim WSV der Schuh drückt. Ohne den verletzten Bölstler gab es keine einzige ordnende Hand im Spiel. Rennen allein genügt nicht. Bezeichnend, dass der A-Jugendliche Serdal Kesimal, der auf der rechten Seite für den ebenfalls verletzten Malura spielte, im ersten Durchgang durch ein freches Debüt noch am ehesten überzeugen konnte. Kapitän Mike Rietpietsch, von der Erfahrung einer, der spielerische Impulse setzen könnte, war ein Totalausfall. Er wurde von Trainer Uwe Fuchs ebenso ausgewechselt wie Gaetano Manno. Der Italiener wirkte übermotiviert, nachdem in dieser Woche bekannt wurde, dass er den WSV verlässt. Meist verhedderte er sich, und als er nach neun Minuten einmal frei vor Frech auftauchte, schloss er zu unüberlegt ab. Wenig später fiel wie aus dem Nichts die Lübecker Führung, als Kruppke eine Flanke mit der Fußspitze in den Winkel drückte. Die Lübecker, nach vier Niederlagen in Folge ebenfalls nicht souverän, konnten den Vorsprung verwalten, weil dem WSV mit zunehmender Spieldauer immer weniger einfiel. Tavarez, den Fuchs als spielerisches Element für den verletzten Jerat aufgeboten hatte, ist körperlich zu schwach, um seine Technik zur Geltung zu bringen. Einige Chancen hatte der WSV trotzdem noch, so dass der Ausgleich in letzter Minute nicht unverdient war. Aufstiegträume verbieten sich nach dieser Leistung aber.

STATISTIK

WSV Maly (3), Kesimal (3,5), Stuckmann (3,5), Litjens (3,5), Wiwerink (4), Ortlieb (4), Lejan (4), Tavarez (4) - 67. Habl, Rietpietsch (5) - 65. Reichwein, Manno (4,5) - 58. Heinzmann, Damm (4,5).

Lübeck Frech, Rump, Hirsch, Neumann, Dogan, Zimmermann - 83. Wehrendt Weber , Kullig, Hoffmann, Wölk - 68. Ollhoff, Kruppke, Heun.

Tore 0:1 (21.) Kruppke, 1:1 (90.) Damm

Zuschauer: 3804

Gelbe Karten: Wiwerink, Tavarez - Rump, Kruppke, Hoffmann.

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)