DHB-Pokal TVB erwischt keinen „Sahnetag“

DHB-Pokal: Bei guter Chancenauswertung wäre mehr als das 21:26 gegen Halle möglich gewesen.

Pia Adams  wird von Halles Deckung hart attackiert, war aber mit sieben Treffern mit Abstand beste Beyeröhder Feldtorschützin. Hätten ihre Mitspielerinnen ebenfalls  gut getroffen, hätte man dem Erstligisten das Leben noch schwerer machen können.

Pia Adams wird von Halles Deckung hart attackiert, war aber mit sieben Treffern mit Abstand beste Beyeröhder Feldtorschützin. Hätten ihre Mitspielerinnen ebenfalls gut getroffen, hätte man dem Erstligisten das Leben noch schwerer machen können.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Am Ende setzte sich in der zweiten Runde des DHB-Pokals doch der Favorit durch. Dabei war für die Handballerinnen des TVB Wuppertal gegen den Erstligisten SV Union Halle-Neustadt (SVU) sicherlich mehr drin als die 21:26 (10:14)-Niederlage, die es am Ende wurde. „Natürlich sehe ich es mit meiner Beyeröhder Brille. Aber mit etwas glücklicherem Abschluss hätte das hier mal ganz gut für uns ausgehen können“, sagte Abteilungsleiter Stefan Müller unmittelbar nach dem Abpfiff.

Damit hatte Müller nicht nur subjektiv sondern auch statistisch gesehen recht. Die Mannschaft um Trainer Martin Schwarzwald hatte den Bundesligaaufsteiger in der Deckung sogar richtig gut im Griff. Mit ihrer 6:0- und 5:1-Deckungsformation waren die Wuppertalerinnen dem Erstligisten ebenbürtig. Nur hakte es bei den Handballgirls dann im Umschaltspiel nach vorne.

Das Umschalten von Abwehr auf Angriff funktionierte zu selten

Ganze drei Treffer gelangen dem TVB aus Tempogegenstößen oder deren Folgehandlungen. „Das war definitiv zu wenig“, sagte Schwarzwald, der so kurz nach der Partie aber auch nicht die eventuelle Nervosität seiner Spielerinnen als Entschuldigung anführen wollte. Wobei das völlig menschlich gewesen wäre und durch die hohe Anzahl der technischen Fehler scheinbar untermauert wurde. Schließlich spielten die Wuppertalerinnen nicht gegen die Union, der sie im vergangenen Jahr bereits zweimal in der Liga unterlegen gewesen waren. Halle hat seine Mannschaft seitdem noch einmal aufgerüstet und mit internationalen Akteurinnen verstärkt. Und während der TVB mit maximal vier Einheiten in der Woche auskommen muss, trainieren die Gäste teilweise zwei Mal am Tag.

Vielleicht wäre vor rund 200 Zuschauern in der Buschenburg das Momentum für die Langerfelderinnen dennoch passend gewesen, wenn sie nach dem Anschlusstreffer von Ramona Ruthenbeck zum 19:21 (45.) vom Punkt aus noch einmal hätten nachlegen können. Zumal die Gelegenheit dazu bei zwei Möglichkeiten gegeben war. Doch statt dem Anschlusstreffer, der die Stimmung in der Halle wohl endgültig zum Siedepunkt gebracht hätte, folgte durch drei Treffer der Gäste Ernüchterung, da dies so etwas wie eine Vorentscheidung vermuten ließ. Vorher hatten die Beyeröhderinnen einen 13:19-Rückstand (37.) fast wett gemacht.

Ruthenbeck mit 100-prozentiger Quote vom Siebenmeterpunkt

Doch trotz der Enttäuschung waren auch einige positive Aspekte im TVB-Spiel zu sehen. So ließ sich „Rambo“ Ruthenbeck bei ihren acht Antritten vom Punkt aus von den gegnerischen Torhüterinnen nicht einschüchtern und erzielte eine 100-prozentige Quote. Pia Adams zeigte auf dem Feld, warum sie zu den besten Rückraumspielerinnen der zweiten Bundesliga gehört.

Der Blick geht schon wieder auf die Aufgaben in der zweiten Liga

„Wir haben heute einfach zu viele Chancen liegengelassen, sonst wäre durchaus ein Sieg möglich gewesen. Wir hatten aber leider keinen Sahnetag“, sagte Michelle Stefes etwas geknickt. Doch wie viele im Team und auf den Rängen richtete die Linksaußen ihre Blicke nach vorne: „Nun heißt es einen Haken dran machen und auf die Saison konzentrieren!“