Handball BHC steht schon unter Druck
Nach dem 25:34 gegen Gummersbach sind nur zwei Tage Zeit, sich auf die wichtige Partie in Stuttgart vorzubereiten.
Wuppertal. Groß war beim Bergischen HC die Enttäuschung über die Art und Weise der 25:34-Niederlage gegen den VfL Gummersbach auch am Montag noch. „So etwas geht nicht so einfach über Nacht weg“, sagte Neu-Kapitän Kristian Nippes, forderte aber gleichzeitig: „Ab dem Training heute Nachmittag darf der Blick nur noch Richtung Bittenfeld gehen.
Die Vorbereitung auf die richtungweisende Partie beim TVB Stuttgart am Mittwoch ist extrem kurz. In der mit 2251 Plätzen kleinen, aber stets stimmungsvollen Scharrena steht für den BHC bereits einiges auf dem Spiel. „Wir wissen, dass der Abstiegskampf für uns schon nach dem 21:30 in Leipzig begonnen hat“, sagt Nippes und redet gar nicht um den heißen Brei herum, dass der Druck für die Mannschaft nach zwei unbefriedigenden Auftritten enorm gestiegen ist.
Trainer Sebastian Hinze bleibt auch nach der Videoanalyse des Spiels gegen Gummersbach dabei, dass es an Kleinigkeiten gelegen habe, die das Pendel spätestens in der Endphase der ersten Hälfte klar zugunsten der individuell starken Gummersbacher ausschlagen ließen. „Unsere Körpersprache war gut, auch der Positionsangriff war okay, wir haben immer wieder andere Lösungen gefunden, doch wir haben es nicht geschafft, Gummersbach seine Stärken zu nehmen.“ Beispiel: Kreisläufer Pevnov, gegen den man am Kreis lange keine Mittel fand. Beispiel: Europameister Julius Kühn, der immer wieder relativ unbedrängt seine gefürchteten Würfe aus neun Metern ansetzen konnte.
„Die Mannschaft braucht Hilfestellung, in einer Phase, in der sich erst neue Hierarchien und Strukturen herausbilden“, konkretisierte Hinze seine Äußerungen von direkt nach dem Spiel, als er es auf seine Kappe genommen hatte, dass zwischenzeitlich die Strukturen im Spiel weggebrochen seien.
Heißt: Situationen explizit auf der Bank durchsprechen und den Spielern neue Lösungen an die Hand geben. Wie sein Kapitän Kristian Nippes seine Rolle interpretiere, nannte Hinze übrigens ausdrücklich „sehr gut“. Nippes hatte sich gegen Gummersbach viele Würfe genommen, fünf Treffer erzielt, aber eben auch die ein oder andere Fahrkarte produziert. Das war auch für Vorgänger Viktor Szilági nicht ungewöhnlich gewesen, nur dass der jetzige Sportdirektor oft in den entscheidenden Phasen getroffen hatte. So weit war der BHC am Sonntag gar nicht gekommen. Das soll am Mittwoch anders werden. „Wir müssen intelligent angreifen, damit sie nicht in ihr Tempospiel kommen“, nennt Hinze den Plan.
Damit hatten die Bittenfelder, die mit Ex-Nationalmannschaftskapitän Markus Baur einen prominenten neuen Trainer und mit Yogi Bitter zwischen den Pfosten und Michael Kraus im Aufbau zwei prominente Ex-Nationalspieler auf dem Feld haben, zum Auftakt bereits dem THW Kiel zugesetzt. Schon mit 10:6 hatte der Underdog in der mit 6200 Zuschauern ausverkaufen Stuttgarter Porsche Arena geführt, ehe Kiel doch noch Mittel gegen das aggressive Spiel der Hausherren fand. Bittenfeld war am Wochenende spielfrei, hatte somit neun Tage Zeit, sich intensiv auf den BHC vorzubereiten. Insofern erwartet der BHC-Coach auch einige damals noch angeschlagene Spieler und taktische Überraschungen auf der Platte.
Hinze: „Wichtig ist, dass wir uns um unser Spiel kümmern, Druck und Ergebnisse vorher sind zweitrangig.“