Handball-Bundesliga BHC steigert Etat auf 3,4 Millionen Euro
Wuppertal · Handball-Bundesligist Bergischer HC erzielte in der abgelaufenen Rekordspielzeit auch einen Rekordetat. Vor allem die Einnahmen über den Kartenverkauf stiegen deutlich. Neu-Nationalspieler David Schmidt kommt 2020 aus Stuttgart.
Für Handball-Bundesligist Bergischer HC ist die Saison 2018/19 nicht nur sportlich (Platz sieben) so gut gelaufen wie noch keine zuvor. Mit 3,4 Millionen Euro haben die Bergischen auch einen neuen Rekordumsatz erzielt und liegen damit um rund 300 000 Euro über dem ursprünglichen eigenen Ansatz. Nach eigenen Angaben als einziger Handball-Erstligist veröffentlicht der BHC jeweils nach Abschluss des Wirtschaftsjahres freiwillig die Wirtschaftszahlen.
Entscheidende Triebfeder gegenüber der Referenzsaison 2016/17, in der der BHC zuletzt in der ersten Liga gespielt hatte, war das Ticketing. Nicht zuletzt durch die drei Spiele in Düsseldorf gegen Kiel, die Rhein-Neckar Löwen und zuletzt Flensburg konnten die Einnahmen in diesem Bereich um 53 Prozent gegenüber 2016/17 auf 798 000 Euro gesteigert werden. Zum Vergleich, in der Saison 2017/18, in der der BHC in der zweiten Liga den direkten Wiederaufstieg schaffte, waren vom Gesamtumsatz von 2,43 Millionen Euro nur 370 000 Euro eingenommen worden. Alle Heimspiele wurden damals in der Wuppertaler Uni-Halle und der Solinger Klingenhalle ausgetragen. Für die kommenden Saison sind vier Spiele in Düsseldorf geplant, wie Geschäftsführer Jörg Föste am Mittwoch im Rahmen der Bilanzpressekonferenz erklärte.
Der größte Einnahmeposten blieben mit 2,372 Millionen Euro der über Sponsoren, beim BHC Partner genannt. Das bewege sich in etwa auf Höhe der Saison 2016/17, wobei der Geschäftsführer Marketing, Philipp Tychy, großen Wert drauf legt, dass der BHC in diesem Bereich so breit aufgestellt ist wie nie und keine Abhängigkeiten bestünden. Erstmals habe die Marke von 150 Partner geknackt werden können.
Groß mit plus 77 Prozent auch die Steigerung im Bereich TV-Gelder/Zentralvermarktung auf 230 000 Euro. Die Fernsehreichweite habe 40 Millionen Views betragen, verteilt auf Bezahlsender Sky, der alle Spiele live zeigte, aber auch die Öffentlich-Rechtlichen, die regelmäßig Ausschnitte zeigten. Alleine zehn Millionen Views entfielen auf den Juni, als der BHC mit dem letzten Spiel gegen Flensburg auch zum Zünglein an der Waage im Meisterkampf hätte werden können.
Insgesamt hat der BHC einen Überschuss im mittleren fünfstelligen Bereich erwirtschaftet, der in die Rücklagen fließt.
Mit David Schmidt kommt einer der besten Feldtorschützen der Bundesliga
Im Rahmen der Bilanzpressekonferenz gab der BHC auch drei neue Personalien bekannt. Die bemerkenswerteste kommt dabei erst für die kommenden Saison zum Tragen. Dann kommt Neunationalspieler David Schmidt von Liga-Konkurrent Stuttgart. Der 25-Jährige Linkshänder auf Halbrechts war zuletzt erstmals in die deutsche Nationalmannschaft berufen worden. Der BHC hatte bereits Kontakt zu ihm aufgenommen, bevor der Hype um ihn begann. Schmidt erzielte in der abgelaufenen Saison 132 Feldtore, war in dieser Kategorie die Nummer zehn in der Bundesliga. „Er kann auch Deckung und Gegenstoß - genau das, was wir suchen“, sagte Jörg Föste stolz.
Vorzeitig verlängert wurde der zunächst bis 2020 laufende Vertrag mit Daniel Fontaine. Über die Laufzeit des neuen Vertrages wollte Föste nichts Näheres sagen, in jedem Fall ist es ein großer beidseitiger Vertrauensbeweis. Der Halbrechts Fontaine, vor der Saison aus Göppingen gekommen, konnte sein ganzes Potenzial in der abgelaufenen Spielzeit noch nicht voll ausschöpfen, da er zwei schwere Verletzungen erlitt. Derzeit laboriert er noch an den Folgen eines Achillessehnen-Risses, wird eventuell zu Beginn der neuen Saison noch nicht gleich zur Verfügung stehen.
Klar ist jetzt, wer in der kommenden Saison neuer dritter Torwart wird. Der 19 Jahre alte Finne Jonas Klama kommt vom VfL Gummersbach.