Boxen: Ring frei zur „Nacht der Löwen“
Am Samstag ab 16.30 Uhr finden in der Uni-Halle 22 Box- und Kickboxkämpfe statt.
Ein halbes Jahr ist es her, dass in der Uni-Halle der Ringgong ertönte. Damals bestritt Werner Kreiskott, Schwergewichtsweltmeister (39) nach Version der World Boxing Union, seinen letzten Kampf. Vor 2000 begeisterten Anhängern verteidigte der Wuppertaler seinen Titel und trat außerdem mit dem Interkontinental-Gürteln der WBF ab. Am Samstag ab 16.30 Uhr wird es wieder heißen „Ring frei“, doch Werner Kreiskott wird nur noch als Veranstalter, Organisator, Sekundant und beim Ringaufbau im Einsatz sein.
„Nacht der Löwen“ heißt diesmal das Motto des Kampfabends, und Kreiskott hat zusätzlich mit dem Zusammenstellen des Programms eine aufreibende Tätigkeit. „Wenn drei Tage vor dem ersten Gong Absagen eintrudeln, muss man natürlich umstellen“, meint er mit verdrossener Miene. Doch einen Erfolg kann der Ex-Boxer schon vermelden: „Wir sind in kleinerem Rahmen ausverkauft. Die Abendkasse hat nicht mehr geöffnet.“
Dass er selbst nicht mehr als Hauptkämpfer in den Ring steigen wird, hat sich im Vorverkauf bemerkbar gemacht. Dass aber trotzdem 1000 Zuschauer kommen, liegt sicherlich auch an dem attraktiven Programm. „Einen der Hauptkämpfe wird mein Cousin Marco Martini gegen Jasser Yüksel vom Team der Brüder Thorsten (ehemaliger Olympiasieger) und Rüdiger May (Ex-Profi) bestreiten“, so Kreiskott, der seinen jungen Verwandten trainiert und am Ring betreuen wird. „Es geht um die Internationale WBF-Meisterschaft im Super-Weltergewicht“. Marco Martini dürfte für Stimmung sorgen, ebenso wie der Düsseldorfer Super-Mittelgewichtler Timo Rost, der es mit dem Georgier Diego Shamatava zu tun haben wird.
Mit Giorgi Gviniashvili steigt ein weiterer Georgier in den Ring und kämpft im Weltergewicht gegen den in Wuppertal bestens bekannten Sharif Morina. „Schade, dass kein Schwergewichtskampf zustande gekommen ist“, bedauert Werner Kreiskott. „Das war bei allen meinen Veranstaltungen immer ein Riesen-Stress. Ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht mehr, wie ich das alles unter einen Hut gebracht habe“, sagt der einstige Publikumsliebling relativ entspannt. 22 Kämpfe hat Kreiskott im umfangreichen Programm vorgesehen. „Acht davon im Profiboxen, der Rest Kickboxen nach K1-Regeln“, verrät er. Es kommt viel Arbeit auf Ringsprecher Thomas Bielefeld zu, der so manchen Zungenbrecher ankündigen muss. Um ganz korrekt zu sein, hat Werner Kreiskott vor einem halben Jahr erklärt, dass er als Veranstalter und Organisator bei eigenen Boxabenden nicht mehr in den Ring steigen wird. „Falls noch mal auswärts ein lukratives Angebot, so etwa in fünfstelliger Höhe käme, und ich mich auf den Kampf konzentrieren könnte, dann käme ich schon mal ins Grübeln“, sagt Kreiskott. 39 Jahre sind heutzutage für einen Schwergewichtler ja kein Alter mehr.