Boxen Wuppertaler Vincenzo Gualtieri boxt sich zum DM-Titel durch

Berlin/Wuppertal · Der Wuppertaler Mittelgewichtler Vincenzo Gualtieri sicherte sich am Freitagabend durch einen Punktsieg gegen Alexander Pavlov den Titel des Deutschen Meisters im Bund Deutscher Berufsboxer.

Vincenzo Gualtieri jubelt, als das Kampfrichterurteil bekanntgegeben wird, erleichtert über seinem Sieg gegen Alexander Pavlov, der ihm seinen ersten Profititel als Deutscher Meister eingebracht hat.

Foto: Klaus Frevert/Klaus Frevert / AGON Sports

Glücklich und erschöpft riss Vincenzo Gualtieri am Freitagabend nach zehn anstrengenden Runden im Boxring die Arme hoch, als der Sieger verkündet wurde. Durch einen knappen Punktsieg (95:95, 96:95, 96:94) über den erfahrenen Hamburger Alexander Pavlov sicherte sich der 27 Jahre alte Wuppertaler seinen ersten Titel als Berufsboxer. Er gewann den Gürtel des Deutschen Meisters des Bunds Deutscher Berufsboxer - just der Titel, mit dem Gualtieris Vorbild und zwischenzeitlicher Trainer Graciano Rocchigiani 1985 seine große Karriere begonnen hatte.

Gualtieri, der zuvor alle seine 14 Profikämpfe gewonnen hatte, war von Beginn an der aktivere Boxer, zeigte einige technisch saubere Kombinationen, während Pavlov seine etwas größere Reichweite nur selten nutzen konnte. Doch Gualtieri musste gegen den bisher als K.o.-König geltenden Pavlov zu jeder Zeit aufpassen, geriet in der siebten und achten Runde auch in Schwierigkeiten. Beeindruckend wie er sich trotz schwindender Kräfte aber in den letzten beiden Runden wieder freiboxen konnte.

„Es war eigentlich eindeutiger als das knappe Urteil, Pavlov hat den Kampf in den ersten Runden verschlafen“, kommentierte Ex-Boxer Axel Schulz anschließend den Kampf. Fast schon aufreizend ließ Gualtieri zwischenzeitlich immer wieder die Deckung sinken, um Pavlov zu locken. Ein riskantes Manöver, das Pavlov aber nicht nutzen konnte, zumal Gualtieri lange sehr schnell und spritzig wirkte.

Der Kampf war auch drei Kontinenten zu sehen. Die Boxveranstaltung von Agon-Süorts mit insgesamt sieben Kämpfen war die erste in Europ nach dem Corona-Shutdown. Ursprünglich hätte sie am 21. März in Wuppertal stattfinden sollen.