Rollhockey Rollhockey-Ass Max Thiel zieht es nach Spanien
Wuppertal · Bundesligist RSC Cronenberg verliert seinen Toptorschützen. Der 20-Jährige hat kurzfristig ein Angebot von Lloret aus der spanischen Profi-Liga angenommen.
Großer Verlust für den RSC Cronenberg, große Chance für Max Thiel. Der gerade erst 19 Jahre alte Topstürmer des Rollhockey-Bundesligisten wird in der kommenden Saison in Lloret de Mar in der spanischen Liga für den Club Hoquei Lloret auf Torejagd gehen. „Hört sich komisch an, aber man kann da auch Sport machen“, kommentiert Max Thiel spitzbübisch die Tatsache, dass Lloret de Mar bei deutschen Touristen hauptsächlich als Partyort bekannt ist. Für Thiel, der inzwischen zum deutschen Nationalspieler gereift ist, ist es bereits sein zweites Engagement in Spanien, nachdem er 2017/2018 bereits ein Jahr in der U 19 und U 21 des kalalanischen Clubs Pati Vic gespielt hatte.
Von den Erfahrungen, die er dort machte, profitierte anschließend auch sein Heimatverein RSC Cronenberg, wo er anschließend als Jugendlicher schon zum Stamm der Bundesliga-Mannschaft heranreifte. Mit 20 Treffern war er in der aktuellen Saison bester RSC-Schütze und stand in der Rangliste der Liga immerhin auf Platz fünf. „Mit ihm wollten wir kommende Saison weiter oben angreifen, das wird jetzt sicher schwierig“, bedauert RSC-Geschäftsführer Klaus Wulfmeier. Wie der gesamte Verein wurde er Anfang der Woche von Thiels Ankündigung, nach Spanien zu gehen, überrascht.
„Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, gerade weil man mir beim RSC so viel Vertrauen entgegengebracht hat und ich hier als junger Spieler schon so viel Einsatzzeit hatte, aber es ist eine vielleicht einmalige Chance, in der spanischen Liga zu spielen“, so Thiel, der ganz kurzfristig das Angebot aus Lloret erhalten hatte.
Mit dem Gedanken, nach dem Abitur (an diesem Montag hat er am CFG mit der mündlichen Prüfung in Mathe seine letzte Abi-Prüfung) im Ausland zu spielen, habe er sich schon länger beschäftigt, erst recht, nachdem er im Frühjahr nach dem Europapokalspiel gegen La Vendéenne von den Franzosen, gegen die er vier Tore gemacht hatte, ein Angebot bekommen habe. Corona schien aber dann alles zunichte zu machen. Weil bei La Vendéenne Sponsoren absprangen, mussten sie ihr Angebot zurückziehen, und auch aus Spanien kam zunächst nichts. „Ich hatte eigentlich schon mit dem Gedanken abgeschlossen, dass es dieses Jahr etwas wird“, so Thiel. Doch dann kam die Offerte aus Lloret und mehr als eine kurze Bedenkzeit habe er nicht gebraucht. „Die haben sich sehr um mich bemüht, auf meine Anfrage nach meiner Unterkunft mir zwei Tage später eine Wohnung nahe der Halle und nahe zum Strand präsentiert, die der Verein bezahlt. Gute Größe, Swimmingpool, meine Freunde hier haben alle schon gesagt, dass sie mich besuchen wollen. Thiel selbst will sich auf der Party-Meile aber zurückhalten, schließlich sei die sportliche Herausforderung riesig, um im Zwölfer-Feldspielerkader dann auch zu den acht zu gehören, die auf dem Spielberichtsbogen auftauchen dürfen. In Spanien werde sicherlich täglich trainiert. Anfang August will er nach Lloret fliegen und bis dahin nach dem Abi die Zeit mit seiner Familie zu Hause genießen. gh