Schwimmen Christian vom Lehn setzt erstes Ausrufezeichen

Wuppertal · Swim Opera Classic beginnen mit guten Leistungen. Samstag und Sonntag geht’s weiter.

Christian vom Lehn (r.) und Alexander Kühling zogen in der Schwimmoper als Erster und Dritter in das Finale über 100 m Brust am Samstag ein.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Starker Auftakt für die Schwimmer der SG Bayer bei den 2. Swim Opera Classics in ihrem Wohnzimmer - der Schwimmoper. Am Freitag, dem ersten Tag des bestens frequentierten internationalen Schwimmfestes, waren die Augen auf Christian vom Lehn, den einzigen Wuppertaler A-Kader-Schwimmer, gerichtet, der ein gutes halbes Jahr nach seiner Schulteroperation seinen ersten Wettkampf bestritt. Gleich im Vorlauf in seiner Spezialdisziplin 100 Meter Brust wollte er zeigen, dass er schon wieder ganz gut im Training ist. „Mal sehen, ob ich an die Minutengrenze heranschwimmen kann“, hatte der WM-Bronzemedaillen-Gewinner von 2011 und zweifache Olympiateilnehmer der SG Bayer gesagt, und war dann wohl selbst überrascht, wie gut es lief. In 58,53 Sekunden war der 27-Jährige Sportsoldat eine Klasse für sich und erreichte mit fast drei Sekunden Vorsprung als Schnellster das Finale am Samstag Nachmittag. Mit Alexander Kühling als Drittschnellstem in 1:02,38 Minuten haben die Gastgeber dann ein zweites heißes Eisen im Feuer beim Kampf um das Preisgeld, das an die ersten Drei geht.

25 Euro gewonnen hat bereits Alexander Konz, der über 400 m Lagen Dritter wurde. Dass er mit 4:20,71 Min. aus dem vollen Training heraus eine persönliche Bestzeit schwamm, war für den 20 Jahre alten Studenten Bestätigung, dass er auf dem richtigen Weg ist. Nächste Woche bei den NRW-Meisterschaften, wo er zu den Medaillenkandidaten gehört, und vor allem Mitte November bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften will er noch schneller sein.

Bei den Entscheidungen über 800 und die 1500 m, die am Tag der langen Strecken außerdem anstanden, stachen die junge Staffelweltmeisterin im Freiwasser, Lea Boy, die über 800 m klar die Schnellste war, und Leonie Beck, WM-Dritte über fünf Kilometer heraus. Über 1500 m Freistil schwamm Beck in 15:40,05 Minuten nur um drei Zehntelsekunden am Deutschen Rekord vorbei.

Ein wenig Starglanz verbreitete auch Nationalmannschaftschwimmerin Alexandra Wenk, die allein aus Würzburg angereist ware. Sie ist mit Ex-Bayer Schwimmerin Tanja Makaric gut befreundet. Vor ihren Starts über 100 m Brust und 400 m Lagen unterhielt sie sich lange mit Christian vom Lehn. Beide gehörten 2012 und 2016 zum Olympia-Schwimmteam und würden gern 2020 ein drittes Mal dabeisein.

Jugend trainiert für Olympia - das aus dem Schulsport bekannte Motto - zählte dagegen für den zahlreich antretenden Bayer-Nachwuchs aus den Trainingsgruppen zwei bis vier. Rund 50 Schwimmer bringen die Wuppertaler am Wochenende an den Start, und es waren dort in erster Linie Bestzeiten gefragt, die die Trainerinnen Sarah Poewe und Lena Wöstmann akribisch notierten. Die Konkurrenz, etwa aus dem niederländischen Amersfoort war stark, umso größer das Erlebnis für die jungen Schwimmer.

Am Samstag und Sonntag stehen die Vorläufe (jeweils ab 9.30 Uhr) und die Endläufe (ab 16 sowie 16.30 Uhr) auf dem Programm. Inklusive der 25-Meter-Freistilchallenge mit Olympiasieger Anthony Irving - und Christian vom Lehn. Der hat, als Härtetest für die Schulter, gleich für acht Strecken gemeldet. Der Eintritt für Zuschauer beträgt fünf Euro.

(gh)