Cresta Run: Egers Triumph im Eiskanal von St. Moritz

Der Wuppertaler gewann nach vielen Anläufen erstmals den Curzon Cup auf dem Rennschlitten.

Foto: Andrea  Florineth

Wuppertal. Kopfüber in den Eiskanal der traditionsreichen Natureisbahn von St. Moritz: Für den gebürtigen Wuppertaler Magnus Eger ist das seit sechs Jahren im Winter seine liebste Freizeitbeschäftigung. Bei den legendären Rennen auf dem Cresta Run, einer reinen Amateurserie, die vom St. Moritz Toboggaining Club ausgetragen werden, hat er nach vielen Siegen jetzt seinen ersten ganz großen Erfolg gefeiert.

Foto: Andrea  Florineth

Der 31-Jährige gewann den „Curzon Cup“, der von der Mitte des Berges gefahren wird und zu den vier bedeutendsten Wettbewerben, sozusagen dem „Grand Slam“ des Cresta Runs gehört. Er lag dort vor dem schnellen Lord Clifton Wrottesley, der einst Olympia-Teilnehmer im Skeleton war und die ursprüngliche Art dieser Sportart perfekt beherrscht. Gut 40 Sekunden dauert eine rasende Fahrt von der Mitte der Strecke ins Tal nach Celerina.

Die Kunst ist, nicht aus den nur wenig überhöhten Kurven getragen zu werden, ohne beim Bremsen zu viel Geschwindigkeit zu verlieren. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei über 120 Stundenkilometern, wobei der Lord meist den Bestwert (diesmal 126,5) aufstellt, Eger (122,7) aber offenbar über die bessere Kurventechnik verfügt. Nach dem ersten Tag mit drei von sechs Läufen hatte Eger noch auf Platz zwei gelegen, um winzige drei Hundertstel hinter einem anderen Konkurrenten, den er am zweiten Tag klar überholte. Wrottesley — zunächst nur auf Platz drei — holte zwar noch auf, war aber insgesamt drei Zehntel langsamer als Eger.

In den nächsten drei Wochen stehen nun die drei großen Rennen von Top an: Morgan Cup, Brabazon Trophy und Grand National. „Natürlich werde ich alles versuchen, aber da ist der Lord immer noch eine Klasse für sich“, sagt Magnus Eger. Diese Saison sei für ihn schon jetzt unvergesslich.