Handball Cronenberger TG nimmt Handballer des WSV auf
Wuppertal · Die Abteilung sieht sich vom Verein nicht mehr unterstützt und löst sich auf.
Die Handballabteilung des Wuppertaler SV wechselt zur kommenden Saison komplett zur Cronenberger TG. Das teilte die CTG am Montag mit. Gespräche darüber seien zwischen CTG-Vorstand Volker Wichmann und Männerspielwart Christian Lüdorf einerseits sowie WSV-Abteilungsleiter Bernd Ohliger-Meier und Jugendleiter Sven Kramer bereits vor einiger Zeit aufgenommen worden. Zum 1. Juli wird das Vorhaben nun umgesetzt.
Eine Stärkung ist das vor allem für die Jugendabteilung der CTG. „Bei uns passen die drei Jugendmannschaften des WSV - die männliche B-Jugend, die weibliche C-Jugend und die Minis hervorragend ins Portfolio“, so Volker Wichmann. „Für die Jugendspieler des WSV ergeben sich deutlich bessere Perspektiven für den in wenigen Jahren anstehenden Wechsel ins Erwachsenenlager“, sagte Bernd Ohliger-Meier. Klar ist schon,. dass die vom WSV gekommenen B-Jugendlichen - im Vorjahr Vierter in der C-Jugend-Oberliga - weiter Oberliga spielen können. Eine Qualifikation entfällt diesmal aufgrund Corona.
Den letzten Anstoß für den Rücktritt des gesamten Handballvorstands des WSV und den Übertritt der noch bestehenden Manschaften zur CTG hatte es vor einer Woche gegeben. „Da wurde uns mitgeteilt, dass uns der Verein in Zukunft nicht mehr finanziell unterstützen kann“, so Ohliger-Meier. Er ist seit 30 Jahren in verschiedenen Funktionen in der Handballabteilung des WSV aktiv, hat auch die glorreichen 1990er Jahre mit Winfried Meister als Sponsor miterlebt, als die Erste durch eine Kooperation mit dem LTV sogar Bundesliga und die Zweite immerhin noch Regionalliga gespielt hatte. Insofern fiel ihm der jetzige Schritt nicht leicht, war aber aus seiner Sicht alternativlos. 2013 habe die Abteilung durch die Bewegung WSV 2.0, die in der damaligen Nach-Runge-Zeit die Führung im Verein übernommen hatte, noch einmal einen Aufschwung genommen. „Wir konnten sieben Teams aufbauen und in der Folge einige Aufstiege feiern. Das war ein guter Weg“, so Ohliger Meier. Doch mit dem zunehmenden Rückzug der Protagonisten von damals sei es ab 2016 immer schwieriger geworden. Das gelte auch für die Versuche, ein eigenes Budget aufzubauen. „Der Hauptverein hat etwa von den städtischen Töchtern bereits so viel bekommen, dass für uns nichts übrig blieb.“
Ohliger-Meyer will in der CTG weiter die Jungen-Jugend-Mannschaft betreuen, die er im WSV über Jahre aufgebaut hatte und die nun B-Jugend-Oberliga spielen darf. Oberliga spielt in der CTG 2020/21 auch die jahrgangsältere C-Jugend.
Eine zusätzliche Männermannschaft wird es bei der CTG durch die Kooperation nicht geben. Die Abgänge beim WSV, der zuletzt in der Bezirksliga gegen den Abstieg gekämpft hatte, waren bereits zu groß gewesen, als dass man bei der CTG nun eine sechste Herrenmannschaft hätte bestücken können. Die verbliebenen sieben Spieler würden in die zweite und dritte Herrenmannschaft integriert.
„Bleibt noch zu hoffen, dass der Handballkreis ein Einsehen hat und dem Verein die bisherigen Trainingseinheiten aller Teams zur Verfügung stellt. Bei sechs Senioren- und zehn Jugendmannschaften kein leichtes Unterfangen“, so Volker Wichmann.