Wuppertaler SV Nur Trainer Bieler weiß schon, wie es weitergeht

Wuppertal · Spielfreude und Ungewissheit herrschten beim letzten Training des Regionalligisten Wuppertaler SV vor der Sommerpause.

Das letzte WSV-Training vor der Sommerpause fand am Gelben Sprung statt. Bei allem Spaß herrschte Abschiedsstimmung.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Eine Mischung aus Spielfreude und Melancholie war am Donnerstag beim Training der Regionalliga-Mannschaft des Wuppertaler SV auf dem Sportplatz am Gelben Sprung zu beobachten. Der gesamte Kader war gekommen und begeisterte sich am Spiel 13 gegen 13 über mehr als eine Platzhälfte. Das macht schließlich die Lockerung der Coronaschutzverordnung erst seit dieser Woche wieder möglich.

Andererseits hieß es Abschied nehmen von Trainer Pascal Bieler, der ab dem 1. Juli das Amt als Co-Trainer bei der U23 von Borussia Dortmund übernimmt. „Ich gönne ihm von Herzen Erfolg. Für ihn ist das eine große Chance, die er sich verdient hat. Er hat sich hier beim WSV so oft in den Dienst des Vereins gestellt“, sagte Kapitän Tjorben Uphoff. Im Gegensatz zu Bieler  weiß aus dem Team noch niemand definitiv, wie und wo es für ihn in der nächsten Saison weitergehen wird.

Dass etwa Tjorben Uphoff Angebote von außerhalb hat, ist kein Geheimnis. Beim WSV will man ihn, wie viele andere gerne halten, konnte aber bisher noch kein konkretes Angebot machen, weil alles in der Schwebe ist. Kommt Friedhelm Runge? Welche Strukturen gibt es? Wird Insolvenz angemeldet? Das sind Fragen, die auch in den Köpfen der Spieler herumschwirren. „Bis zum 1. Juli möchte ich für mich schon eine Entscheidung treffen“, sagt Uphoff. Daniel Grebe, Spieler und Marketingbeauftragter des WSV ist sicher: „Alle wollen bleiben. Das ist eine tolle Truppe, die wir da zusammenhaben.“ Aber irgendwann müsse man sich auch nach anderem umschauen. „Spätestens bis Ende der Woche wird jeder von mir eine Information erhalten, wie es weitergehen soll“, sagte Sportdirektor und Vorstand Thomas Richter später auf Nachfrage der WZ. Nach WZ-Informationen tagte am Donnerstagabend der Verwaltungsrat.

In Dortmund hofft Bieler auf den nächsten Karriereschritt

Pascal Bieler wäre froh, den WSV in der Regionalliga wiederzusehen. Den Spielern will er noch Trainingspläne zuschicken, um sich bis zu einem möglichen Vorbereitungsstart Mitte Juli fit zu halten. Dann will er sich ganz auf Dortmund konzentrieren. „Die Borussia ist ein großer Verein und ich glaube, es ist für mich der richtige Ort und Zeitpunkt, viel dazuzulernen und als Trainer den nächsten Schritt zu machen“, sagt Bieler. Deshalb habe er das Angebot der Borussia angenommen, zumal es vom WSV bis dahin auch keines gegeben habe.

Dem Verein verdanke er viel. 2016 noch als Spieler gekommen, habe ihm der WSV ermöglicht, die Trainerlaufbahn einzuschlagen bis hin zur A-Lizenz. Im Winter 2016 war er schon Co-Trainer der A-Jugend gewesen, ein Jahr später dort Chef und parallel Co-Trainer der Ersten. „Da habe ich täglich auf dem Trainingsplatz gestanden, oft sogar mehrfach, aber auch davon lernt man“, sagt Bieler. Niederrheinpokalsieg mit der A-Jugend, dann die Spiele im DFB-Pokal, Bundesligaaufstieg und parallel noch mit der Regionalliga-Mannschaft ins Niederrheinpokalendspiel zu kommen - das seien für ihn die Highlights gewesen. Dass er damals gegen Uerdingen nicht als Chef auf der Bank sitzen durfte, obwohl er vorher in der Regionalliga als Trainer eingesprungen war, versteht er bis heute nicht, arbeitete aber weiter und sprang in dieser Saison noch einmal ein, als der Verein im Winter ohne Regionalliga-Trainer dastand. „Ich gehe im Guten“, versichert Bieler und verlässt den Trainignsplatz, auf dem er im letzten Training sogar noch selbst mitgekickt hat, mit einem Lächeln. gh

(gh)