Fußball WSV muss noch warten - Vohwinkel plant mit Landesliga
Wuppertal · Mit dem voraussichtlichen Abbruch der Saison am Niederrhein ist nur die Aufstiegsfrage offen. ASV will weiter Bezirksliga spielen.
Während der Fußballverband Niederrhein nach dem klaren Votum der Vereine seit Freitag die Weichen klar in Richtung Saisonabbruch gestellt hat, ist diese Frage in der Regionalliga noch offen. So ist der Wuppertaler SV denn auch einer der wenigen Vereine im Tal, die den Trainingsbetrieb in der vergangenen Woche nach strengen Corona-Schutzbestimmungen und in Kleingruppen wieder aufgenommen haben.
„Auch wenn da natürlich ohne Körperkontakt noch etwas fehlt, habe ich mich aus tiefstem Herzen darauf gefreut“, berichtet WSV-Kapitän Tjorben Uphoff über die ersten beiden Einheiten, denen am Dienstag und Mittwoch - diesmal auf dem Rasen am Freudenberg - die nächsten folgen sollen. Das Trainerteam habe eine Supermischung zwischen Spaß und Ernsthaftigkeit gefunden. „Intensives Warmmachen, Passpiel, ein bisschen Technik, Torschuss - das hat schon Spaß gemacht“, so Uphoff.
Der ganze Platz sei mit verschieden farbigen Hütchen zugestellt gewesen, um Laufwege und Zonen zu markieren. „Da haben wir uns als Trainer natürlich viele Gedanken gemacht, wir können im Training ja auch nicht mehrfach umbauen“, erläutert das Chefcoach Pascal Bieler selbst. „Vorerst werden wir genauso weitermachen, auch wenn das noch weit weg ist von Leistungssport. Daneben haben die Spieler ja noch ihr individuelles Fitnessprogramm.“
Über die Zukunft – es ist bekannt, dass der WSV mit dem Trainerteam gern weitermachen möchte – kann Bieler genauso wie Upphoff noch nichts sagen. „Bevor man nicht weiß, wie es weitergeht, kann man ja noch keine ganz konkreten Gespräche führen“, sagen beide. Uphoff kann sich „schon vorstellen, zu bleiben“. Der Verein habe sich in der aktuell schwierigen Phase sehr loyal verhalten. Kein Spieler habe auf Geld verzichten müssen und das sei immer pünktlich gekommen.
Um Geld und Sponsoren geht es natürlich auch in den tieferen Ligen. „Wir sind sehr froh, dass uns unsere Partner die Treue halten, das ist nach meinen Informationen nicht überall so“, sagt Nico Sonnenschein, der beim Cronenberger SC die Saisonplanung vorantreibt. Dass der CSC nun wohl doch in der Oberliga bleiben dürfe, da es nach dem Vorschlag des FVN-Präsidiums keine Absteiger geben würde, nehme man als Geschenk gern an, auch wenn das definitiv eine schwierige Aufgabe werde. Der neue Trainer Axel Kilz setze da voll auf den Teamgedanken, auch wenn bisher noch wenig Oberligaerfahrung im Team sei. „Bei noch vier oder fünf Spielern, die wir gern dazuholen möchten, will ich natürlich versuchen, dass Leute dabei sind, die Erfahrung mitbringen.“
Viele Landesligaerfahrung bringt definitiv der bereits zu großen Teilen feststehende Kader FSV Vohwinkel mit. „Wir gehen fest davon aus, dass wir nächste Saison in der Landesliga antreten“, sagt der Sportliche Leiter Holger Gaißmayer. Über die genauen Aufstiegsregelung bestimmt die spielleitende Stelle zwar noch, doch „wir wären nach jedem Modell drin“, so Gaißmayer. Nach der Quotientenmethode wären die Vohwinkeler Zweiter. Wenn – wie ebenfalls im Gespräch – eine zusätzliche Landes- und eine weitere Bezirksliga-Staffel eingerichtet würde, hätte auch der TSV Ronsdorf Chancen. Der ist nach der Quotientenregelung zwar „nur“ Fünfter, war aber noch drei Spiele im Rückstand und hätte damit theoretisch zur Spitze aufschließen können. „Wir akzeptieren jede Entscheidung“, sagt der Sportliche Leiter Roman Benkert.
Das ist auch die Aussage von Patrick Stroms, Trainer des Kreisliga-A-Zweiten SC Sonnborn. Der schiebt aber nach: „Wir hätten es bei nur zwei Punkten Rückstand und dem noch ausstehenden Duell mit Spitzenreiter SV Bayer definitiv verdient.“