Wuppertaler SV WSV will den Weg mit Runge gehen
Wuppertal · Am Freitag wurde die Mannschaft über das geplante Vorgehen informiert. Friedhelm Runge knüpft seine Unterstützung offenbar an eine Insolvenz.
Einen Tag nach dem letzten Training hat Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV am Freitag Mannschaft und Funktionsteam bei einem Treffen im Stadion über die geplante Vorgehensweise der nächsten Tage informiert. „Dazu wird es in der kommenden Woche eine Pressekonferenz geben“, sagte Vorstandsmitglied und Sportdirektor Thomas Richter auf Nachfrage der WZ.
Der geplante Weg dürfte nur über Ex-Präsident Friedhelm Runge als Sponsor gehen. Runge nahm am Treffen im Stadion teil. Richter hatte in den vergangenen Wochen in Einzelgesprächen den Spielern dargelegt, dass es der Plan sei, das Gros der Mannschaft zu halten und ein Team aufzubauen, das in der Regionalliga konkurrenzfähig ist. Die Frage ist, wer von den Spielern den Weg mitgeht, auf dem für den WSV viele Steine liegen.
Friedhelm Runge hat mehrfach geäußert, dass er nicht bereit sei, für die Schuldenlast aus der Vergangenheit aufzukommen. Die Insolvenz in Eigenverwaltung sieht er als einzig gangbaren Ausweg. Nach WZ-Informationen will er dazu als Insolvenzverwalter Ulrich Zerrath im Vorstand installieren, der in gleicher Funktion bereits bei dem von Runge gesponserten Oberligisten Westfalia Herne agiert. Er müsste vom Aufsichtsrat gewählt werden, was offenbar auf einer Verwaltungsratssitzung am Donnerstag noch nicht passiert ist. Über deren Verlauf ist Stillschweigen vereinbart.
Die große Frage ist zudem, ob das Amtsgericht einer Insolvenz in Eigenverantwortung aufgrund der Vergangenheit des WSV, die sich aktuell in der Aberkennung der Gemeinnützigkeit ausdrückt (auch wenn das von Verein und Finanzbehörde mit Hinweis auf das Steuergeheimnis nicht bestätigt ist), überhaupt zustimmen würde. Beim Verlust der Gemeinnützigkeit würde für den Verein neben den Zuschüssen für Jugendarbeit und Übungsleiter unter Umständen die kostenfreie Nutzung städtischer Sportanlagen wegfallen. Dazu soll es nächste Woche ein Gespräch mit der Stadt geben.