CSC trotz 0:0 der „Sieger“
Torloses Derby gegen Nachbar Sudberg. Ärgster Verfolger Schonnebeck verliert.
Wuppertal. Headsets sind für Schiedsrichtergespanne in der Landesliga noch ganze ferne Zukunftsmusik, wenn nicht gar Utopie. Ein solches hätte aber wahrscheinlich dazu beigetragen, dass dem Cronenberger SC in der zweiten Minute der Nachspielzeit im Derby gegen den SSV Sudberg ein Elfmeter zugesprochen worden und die Partie möglicherweise nicht 0:0 ausgegangen wäre. Schiedsrichter Sascha Radusch aus Moers hatte die Attacke von Thorsten Vögler gegen CSC-Verteidiger Markus Becker im Sudberger Strafraum als nicht foulwürdig beurteilt und ließ weiterspielen, derweil sein Assistent Alexander Kustermann an der Linie die Fahne gehoben hatte, um anzuzeigen, dass er seinem Kollegen eine wichtige Erkenntnis mitzuteilen habe.
Schiedsrichter Radusch sagte später auf Nachfrage, dass er keine Berührung von Vögler an Becker gesehen habe. „Als ich dann nach außen geguckt habe, war da keine Fahne, dann lief der Konter“, so Radusch. Dass er mit der Entscheidung gänzlich daneben lag, bestätigte Thorsten Vögler: „Manche Schiedsrichter geben so einen Elfmeter“, so der Sudberger Innenverteidiger vielsagend.
Die Aufregung über den nicht gegebenen Elfmeter legte sich beim CSC, der über 75 Minuten die spielbestimmende Mannschaft war, ohnehin nach dem Spiel. Dann machte die Nachricht vom abermals patzenden Verfolger Schonnebeck, der mit 1:5 im Heimspiel gegen Klosterhardt unterlag, die Runde. Die Cronenberger bauen deshalb die Tabellenführung auf elf Punkte aus.
In der interessanteren ersten Spielhälfte hatten es die Cronenberger, durch Hakan Türkmen und Patrick Fryziel (33./starke Parade von SSV-Torhüter Florian Ricken) mehrfach auf dem Fuß, die Führung zu erzielen.
Der SSV Sudberg konzentrierte sich in erster Linie auf ein kompaktes Defensivspiel, enttäuschte dagegen in der Vorwärtsbewegung. Von Mittelstürmer Alit Osmani war nichts zu sehen. Er wurde von den CSC-Innenverteidigern fachgerecht an die Kette gelegt. Erst nach dem Platzverweis gegen CSC-Verteidiger Daniel Funken (73./wiederholtes Foulspiel) spielte der SSV mutiger nach vorne, ohne allerdings zu zwingenden Chancen zu kommen.
„Hätte es Elfmeter gegeben, wäre der Spielverlauf auf den Kopf gestellt worden. Ich bin mit dem Remis zufrieden. Der CSC hat eine gute Mannschaft“, sagte SSV-Trainer Ralph Geeven.