Damen-Handball: TVB gewinnt bergisches Derby

Nach dem 30:25-Sieg beim HSV Gräfrath gab es strahlende Mienen beim TV Beyeröhde.

Wuppertal. Glücklicher als Meike Neitsch nach dem unerwarteten 30:25 (13:14)-Sieg in der Solinger Klingenhalle hat auch Angie am Sonntagabend nicht gestrahlt. Und die Trainerin des TV Beyeröhde hatte auch allen Grund dazu: „Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Mannschaft“, sprudelte es geradezu aus der sonst so Kritischen heraus.

Ohne Kapitän Mandy Münch und die nur bei zwei Siebenmetern eingesetzte Stammtorhüterin Bernadette Steller waren die Beyeröhderinnen gegen den enorm verstärkten HSV Gräfrath in der Außenseiterrolle, und lange sah es angesichts von permanenten Rückständen so aus, als kämen die Gäste vor rund 300 Zuschauern auch nicht darüber hinaus. Doch dann war es Carolin Stallmann, der dynamische Neuzugang auf Halbrechts, die mit einem zum Halbzeitpfiff direkt verwandelten Freiwurf dafür sorgte, dass man mit einem positiven Erlebnis und nur einem 13:14 in die Pause ging.

Überhaupt: Carolin Stallmann war von der Gräfrather Deckung nicht zu stoppen, ließ sich auch nicht durch Fehlwürfe beirren, knallte unhaltbar aus dem Rückraum und setzte sich auch am Kreis mit dem Einsatz durch, der auch die übrigen Beyeröhderinnen auszeichnete. Neunmal traf sie, und nachdem Laura Sosnierz nach ständigem Rückstand den 25:25-Ausgleich und Sandra Münch das 26:25 erzielt hatten, hämmerte sie den Ball gleich viermal in Folge zum Endergebnis ins Solinger Netz.

Ein weiteres Glanzlicht beim TVB war die 17 Jahre alte Jugend-Nationaltorhüterin Dana Centini, die Krakenarme zu haben schien, auch die cleversten Heber und die präzisesten Würfe wegfischte und vornehmlich in der Schlussphase die gegnerischen Angreiferinnen zur Verzweiflung brachte.

„Meine Mannschaften haben bei engem Spielverlauf in der Schlussphase immer noch etwas zuzusetzen“, hatte Meike Neitsch schon bei Amtsantritt ihren Spielerinnen eingeschärft, wenn die über das Lauftraining stöhnten. Wie segensreich das war, zeigte sich am Sonntagnachmittag, als in der zweiten Hälfte vornehmlich die Beyeröhderinnen brannten, sich auch nicht vom Erfolgsweg abbringen ließen, als Julia Huppertz gut hielt. Egal, wen Meike Neitsch einwechselte, alle stellten sich in den Dienst der Mannschaft, zeigten genau den Elan und den Teamgeist, den HSV-Trainer Rene Baude bei seiner Mannschaft vermisste.