Handball: Top-Duell in der Klingenhalle
Drittligist Beyeröhde beim HSV Gräfrath diesmal Außenseiter.
Wuppertal. Hatte der TV Beyeröhde in den jüngsten Spielen beim bergischen Derby stets die Nase vorn, so dürfte am Sonntag, wenn sich beide Mannschaften um 17 Uhr in der Solinger Klingenhalle gegenüberstehen, der HSV Gräfrath als Favorit ins Spiel gehen. Dass die vom ehemaligen Beyeröhde-Trainer René Baude betreuten Solingerinnen zum Saisonauftakt in Luxemburg bei Bascharage 37:27 (16:16) gewonnen haben, imponierte nicht nur TVB-Trainerin Meike Neitsch. „Gräfrath hat 5:10 zurück gelegen, zur Pause auf 16:16 aufgeholt und Bascharage dann förmlich überrollt. Vor so einer Leistung kann man nur den Hut ziehen“, so Neitsch, die natürlich auch registrierte, dass Linksaußen Franziska List im zweiten Durchgang die Treffer nahezu am Fließband erzielt hatte.
„Gegenüber unserem eher mageren Sieg gegen den Aufsteiger Dutenhofen müssen wir uns schon erheblich steigern, wenn wir an unsere Erfolge aus den letzten Spielen der Vorsaison anknüpfen wollen.“
Dafür wäre allerdings auch eine Mandy Münch in Hochform erforderlich, doch die Kapitänin und Spielmacherin leidet immer noch an ihrem Sehnenanriss im Fuß und sehnt ihren Wiedereinsatz herbei. „Ich brenne richtig“, meint sie ungeduldig, wobei Neitsch eher vorsichtig ist. „Ich verzichte lieber einmal mehr auf sie, als dass sie nachher wochenlang ausfällt“, sagt sie. Das gelte auch für Torhüterin Bernadett Steller nach ihrer Oberschenkelverletzung.
Aber auch der HSV Gräfrath, der mit Mona Butzen, der kurzfristig verpflichteten Marieke Köhler, Julia Schindler und Steffi Bergmann vier ehemalige Beyeröhderinnen im aktuellen Kader hat, blieb nicht von Verletzungen verschont. Der Kreuzband-riss von Lisa Nettersheim (ebenfalls früher TV Beyeröhde) hat dabei schon tragische Ausmaße. Sie zog sich diese Verletzung ausgerechnet am 4. August, dem Jahrestag ihres Kreuzbandrisses von 2012, zu und weiß noch nicht, ob sie ihre Karriere überhaupt fortsetzen wird. Die zahlreichen Genesungswünsche auch aus Wuppertal waren da zumindest Seelenmassage für die Linkshänderin. fwb