Kanu: KSG-Sportler betreiben Schadensbegrenzung

Nach Verletzungen schwächere Medaillenausbeute bei den Deutschen Meisterschaften

Wuppertal. Die diesjährigen Deutschen Meisterschaften im Kanurennsport standen für die im vergangenen Jahr so erfolgreiche Mannschaft der Kanusportgemeinschaft Wuppertal schon vor Saisonbeginn unter keinem guten Stern. Der mehrfache Deutsche Juniorenmeister Christopher Bootz musste sich ebenso wie Linus Schröder, 2012 noch Medaillengewinner in der Jugendklasse, und Trainer Hans-Martin Röse, zu teilweise langwierigen Behandlungen ins Krankenhaus begeben.

Die Kanusportler der KSG versuchten deshalb, auf der Regattastrecke in Köln-Fühlingen den Schaden zu begrenzen. Bootz konzentrierte sich auf nur einen Start über 200 Meter in der Leistungsklasse und holte mit Platz sechs das beste Ergebnis seines Jahrgangs. Die Goldmedaille ging an Weltmeister Stefan Holtz. Für einen tollen Ausgleich sorgten Melanie Peschke und Jenny Hutcap im Zweiercanadier der Damen-Leistungsklasse über 500 Meter. Sie holten Bronze in der ab 2020 olympischen Disziplin und damit die erste Medaille für Wuppertal im Damencanadier.

Für einen weiteren dritten Platz sorgte die einzige Wuppertalerin Cora-May Märker-Neuhaus im NRW-Viererkajak über die 200 Meter.

Im Juniorencanadier war Ricco Nabel in allen Endläufen vertreten, konnte aber seine Ergebnisse von 2012, insbesondere in den Mannschaftsbooten, nicht wiederholen. Die Resultate im Einercanadier waren Platz sechs über 500 und 1000 Meter. Im Zweiercanadier war das Ergebnis besser, entsprach aber mit der Bronzemedaille über 5000 Meter sowie Platz vier über 500 Meter und Rang sechs über 1000 Meter, immer mit Partner Manuel Adomeit, nicht den Erwartungen.

Adomeit, im ersten Jahr in der Juniorenklasse, setzte im Einercanadier über 1000 Meter mit Platz sieben ein gutes Zeichen für das nächste Jahr. Durch das Handicap der Schulteroperation von Linus Schröder konnte das 2012 erfolgreiche Boot der Jugendklasse mit Partner Richard Zimmermann ebenfalls nur über 200 Meter an den Start gehen. Platz vier, jetzt bei den Junioren, war unter diesen Voraussetzungen noch ein Trost.

Im Vierercanadier der Herren- Junioren hatte es 2012 noch Titel und Medaillen gegeben, in Köln schaffte die Mannschaft mit Ricco Nabel, Manuel Adomeit, Richard Zimmermann und Linus Schröder Bronze über 1000 Meter und Platz vier über 200 Meter. Zimmermann, mit 17 Jahren schon Student, kam über die von ihm nicht geliebte Strecke von 5000 Metern auf Platz sechs.

Trainer Hans-Martin Röse, noch in der Genesungsphase, aber schon an der Regattastrecke, war mit dem Gesamtergebnis seiner Trainingsgruppe nicht zufrieden.

In der Schülerklasse der Canadier konnte die KSG nur eine kleine Mannschaft an den Start bringen. Hier wartet auf den neuen Trainer Enno Aufdemkamp noch eine Menge Arbeit. Caspar Ehlert errang mit den Plätzen fünf über 2000 und sechs über 1000 Meter im Einercanadier der 14-Jährigen noch ein Achtungserfolg. Bei deutlicher Verbesserung seiner Paddeltechnik wird er im nächsten Jahr sein Potenzial besser ausschöpfen können. Der Vierercanadier der männlichen Schüler mit Thorben Eller, Alexander Droste, Timo Schröder und Caspar Ehlert erreichte über 500 Meter den 5. Platz, hatte aber zu den Medaillenplätzen noch einen zu großen Abstand.

Aktuelle und frühere Vorstandsmitglieder der KSG verdienten sich mit ihrem Einsatz bei der Deutschen Meisterschaft dagegen Bestnoten. Wolfgang Hanemann ehemaliger Wuppertaler Regattaleiter, jetzt in Köln ehrenamtlicher Chef, legte mit seinem Team aus ganz NRW (an der Regattakasse der KSG-Vorsitzende Georg Rümker) eine beispielhafte Leistung hin.

So gab es auch in der Jury, mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Hans-Walter Humme und dem Wuppertaler Rennsportwart Paul-Sebastian Hager, allesamt aus früheren KSG-Vorständen, nur wenige Proteste zu behandeln. red