Handball Der BHC ist heiß auf den DHB-Pokal

Am Samstag wartet auf die Handballer in Pfullingen die erste Pflichtaufgabe der Saison. Zu dem Pokalturnier werden die Löwen in Bestbesetzung anreisen.

Sebastian Hinze (Trainer, Bergischer HC) kann im DHB-Pokal auf seinen kompletten Kader bauen. Foto: deutzmann/Imgao

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Die Teilnahme des Bergischen HC am Final-Four des nationalen Pokals im Jahr 2016 bleibt unvergessen. Erst in der Verlängerung des Halbfinales unterlag der BHC dem späteren Pokalsieger Magdeburg. Und das nach einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung. Die Entscheidungsspiele im Kampf um den Titel in Hamburg  gehören jedes Jahr zu den stimmungsvollsten Ereignissen im Handballsport überhaupt. „Seitdem wir wissen, wie unglaublich es ist, beim Final Four im DHB-Pokal dabei zu sein, gehen wir den Pokal mit der richtigen Einstellung an“, sagt Trainer Sebastian Hinze - und gesteht sogar ein: „Vorher sind wir nicht immer so aufgetreten, wie ich mir das wünsche.“

Im Pokalturnier in Pfullingen wird die Motivation also groß sein, den nächsten Schritt zu schaffen. Während der heimische VfL Pfullingen in der ersten Runde auf Bundesligist Eulen Ludwigshafen trifft (16 Uhr) bekommt es der Bergische HC mit Zweitliga-Abstieger HG Saarlouis zu tun (19 Uhr). „Saarlouis hat mit ein paar Verletzungen zu kämpfen“, weiß Hinze. Dazu gab es nach dem Abstieg in die Drittklassigkeit  Abgänge. So wechselte zum Beispiel Jerome Müller nach Ludwigshafen.

„Wir haben uns in der vorigen Saison schon auswärts in Saarlouis sehr schwer getan“, mahnt Hinze, der sich selbst als sehr respektvollen Menschen bezeichnet, der dementsprechend auch Respekt vor jedem Gegner hat.  „Ein Sieg ist die klare Vorgabe. Und natürlich wünschen wir uns, dass wir die Aufgabe souverän lösen. Aber es ist das erste Pflichtspiel der Saison.“

Der komplette BHC-Kader
reist nach Pfullingen

Zu dem Pokalturnier werden die Löwen in Bestbesetzung anreisen. Vom Verletzungspech ist der Kader bisher verschont geblieben. Das liege zum einen an der guten athletischen Abteilung, zum anderen „haben wir immer 18 Spieler im Training. Da wird das Verletzungsrisiko bei jedem Einzelnen geringer“, so Hinze. Der große Kader erhöht gleichzeitig freilich den internen Wettbewerb. Hinze wird am Wochenende erstmals die Qual der Wahl haben,  denn aus seinem 18-köpfigen Kernkader muss er je zwei Spieler für die Partien streichen. Erfüllt die Truppe am Samstag ihre Pflicht gegen Saarlouis, warten am Sonntag (13 Uhr)  Ludwigshafen oder Pfullingen im Endspiel des sogenannten First-Four-Turniers. Hinze ist auf beide mögliche Gegner vorbereitet: „Ich habe Spiele von beiden Mannschaften gesichtet.“

Die Videoanalyse der Eulen  könnte  sich für Sebastian Hinze gleich in doppelter Hinsicht lohnen, denn am 26. August (Anwurf 16 Uhr)  am ersten Spieltag der Bundesliga-Saison gastieren die Rheinland-Pfälzer in der Solinger Klingenhalle.

Doch zunächst einmal gilt die volle Konzentration dem DHB-Pokal. Der Sieger des Duells am Sonntag zieht ins Achtelfinale ein. „Der Ehrgeiz ist sowieso groß“, sagt Geschäftsführer Jörg Föste. „Aber er steigert sich noch mal ein wenig, weil wir in einem möglichen Achtelfinale gegen einen anderen Erstligisten automatisch Heimrecht hätten.“ Als Aufsteiger zählen die Löwen im Pokal in dieser Saison   als Zweitligist.

Das Erreichen des Viertelfinales wäre aus sportlicher Sicht ein großer Erfolg, aber der DHB-Pokal würde  sich auch positiv auf den Saison-Etat auswirken, der aktuell bei rund 3,1 Millionen Euro liegt. Besonders lukrativ ist der DHB-Pokal ab dem Final Four, wenn die vier teilnehmenden Clubs  an den Fernsehgeldern beteiligt werden.